DBE-Betriebsvorsitzender Peter Ward irritierte am Dienstag Abend in seinem Vortrag vor dem Samtgemeinderat Gartow mit der Aussage, dass im Salzstock derzeit "die endlagerechte Verfüllung" als Methodik entwickelt würde.
Der Samtgemeinderat Gartow hatte nicht nur die DBE zu einem Vortrag über den Stand der Dinge im Salzstock Gorleben eingeladen, sondern auch das Bundesamt für Strahlenschutz und die DBE. Letztere hatten allerdings abgesagt, da "es nichts Neues zu berichten" gäbe, wie Ratsvorsitzender Ulrich Flöter mitteilte.
DBE-Betriebsratsvorsitzender Peter Ward dagegen nutzte die Gelegenheit, die aktuellen Arbeitsabläufe im ehemaligen Erkundungsbergwerk aus seiner Sicht zu schildern. Nach Wards Aussagen arbeiten derzeit an der Vorbereitung des Offenhaltungsbetriebs insgesamt 120 Mitarbeiter, 100 davon Angestellte der DBE (Festangestellte und Zeitarbeiter), 15 Leiharbeiter sowie fünf Auszubildende.
Wie schon so oft, wies Ward auch dieses Mal darauf hin, dass die Mitarbeiter keine Zukunftsperspektiven haben, "weil wir hier als Staat nicht in der Lage sind, zukunftssichere Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen."
Nach Wards Aussage sind inzwischen fast alle Bohrungen verschlossen worden, lediglich zwei Bohrungen sind noch zu bearbeiten. "Das stellt sich allerdings als komplizierte Aufgabe heraus, da es keine Methodiken für eine endlagergerechte Verfüllung gibt," so Ward.
Und "endlagergerecht verfüllen" müssten die Mitarbeiter, weil laut Bergrecht eine wartungsfreie Anlage hinterlassen werden muss, wenn sie geschlossen wird. Ward erläuterte, dass er unter diesem Begriff versteht, dass die Störung der Geologie im Salzstocks aufgrund der Bohrungen "praktisch aufgehoben" wird.
Mit Salzbeton würden derzeit die letzten, teils 540 m langen Bohrungen aufgefüllt. "Wir entwickeln aber gleichzeitig die Methodik für die endlagergerechte Befüllung, da es bisher keine Methoden gibt," so Ward weiter.
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) erklärte am Mittwoch, dass die DBE lediglich den Auftrag habe, Bohrungen zu verschließen, indem sie "entsprechend sicher
verfüllt werden, damit sie aus der Bergaufsicht entlassen
werden können, sprich damit sie abgeworfen werden können. Dies ist
notwendig, damit das Bergwerk in einen reinen Offenhaltungsbetrieb
überführt werden kann," so eine Sprecherin des BfS.
Foto / Björn Vogt: Die Zeiten der Besuchergruppen in den Schächten des Erkundungsbergwerks sind längst vorbei. Derzeit wird der gesamte untertägige Bereich für den Offenhaltungsbetrieb vorbereitet.