Jetzt ist es offiziell: das Erkundungs-Bergwerk in Gorleben wird nur noch aus Sicherheitsgründen offen gehalten. Ansonsten wird das Bergwerk im Laufe der nächsten zwei Jahre geschlossen. Zum 1. Dezember ist der neue Hauptbetriebsplan für Gorleben rechtskräftig geworden.
Das im vergangenen Jahr beschlossene Endlagersuchgesetz sieht vor, dass das Bergwerk Gorleben so lange nicht mehr erkundet wird, bis der Findungsprozess für ein Atomüll-Endlager abgeschlossen ist. Nun ist der Betriebsplan für den sogenannten "Offenhaltungsbetrieb" in Kraft getreten: Alle Geräte und Maschinen, die zur Erkundung notwendig wären, werden aus dem Bergwerk entfernt, die Zugänge zu den Stollen verschlossen. Die Stollen selber werden allerdings nicht zugeschüttet, um eine womögliche spätere Nutzung nicht zu verhindern. Auch Besucherfahrten in den Schacht wird es bis auf Weiteres nicht mehr geben.
Der sogenannte Infrastrukturbereich wird erheblich verkleinert und auch hier alle nicht benötigten Einbauten geräumt und abgesperrt. Die übertägigen Anlagen und Einrichtungen werden für die Offenhaltung angepasst und erheblich reduziert. Die Sicherungsanlagen werden auf den Stand einer normalen Industrieanlage zurückgebaut. Sprich: der Stacheldrahtzaun auf der Mauer kommt weg.
„Damit ist ein weiterer Schritt erfolgt, um jahrzehntelange Vorfestlegungen zu beenden", sagte Umweltminister Stefan Wenzel am Montag in Hannover.
Der bergrechtliche Hauptbetriebsplan regelt über einen
Geltungszeitraum vom 01.12.2014 bis zum 30.09.2016 die Offenhaltung
Gorlebens bis zu einer Standortentscheidung im Sinne des
Standortauswahlgesetzes.
Umweltminister Wenzel: „Die Einigung beschreibt den verbindlichen
Handlungsrahmen des Betreibers für die Umsetzung der darin benannten
Maßgaben des künftigen Offenhaltungsbetriebs. Ich erwarte daher auf
allen Seiten weiterhin große Anstrengungen, die Planungen und Maßnahmen
zum geringst möglichen Offenhaltungsbetrieb transparent und zügig
voranzubringen."
Foto: Gorleben-Gegner hoffen, dass die vorläufige Stilllegung des Erkundungsbergwerks zur endgültigen wird.