In den ersten drei Tagen ging es am Wendland-Stand auf der Grünen Woche. Sogar das mosambikanische Landwirtschaftsministerium interessierte sich für Produkte aus der Region.
Ein Bühnenhighlight der etwas anderen Art war der
“Auftritt“ von Henning Harms und seiner Familie aus Damnatz, in der
Samtgemeinde Elbtalaue. Der stellvertretende Kreislandwirt führt an der
Elbe einen Familienbetrieb, auf dem drei Generationen
zu Hause sind. Neben Henning Harms und Ehefrau Angela, die heute den
Betrieb am Laufen halten musste, leben seine Eltern sowie zwei Lehrlinge
auf dem Hof. Und vor allem die drei Kinder Theda, Ole und Insa, die
ihren Vater auf der Bühne unterstützten!
Der Schweinehalter
gab unter dem Motto „Ohne Buern ward dat nix!“ den Hauptstädtern einen
kleinen Einblick in sein tägliches Werk und was es bedeutet mit und von
den Tieren zu leben: „Wir arbeiten mit Freude und Liebe für unsere
Nutztiere“, so der Landwirt. „Kreislaufwirtschaft
und eine 4-jährige Fruchtfolge sind die Grundlage unseres nachhaltigen
Handelns. Bei einer 70-Stunden-Woche als Betriebsleiter bestimmt
Leidenschaft mein Tun“, erklärte er.
Henning Harms richtete auch eine Bitte an die Verbraucher: „Ich wünsche mir mehr Wertschätzung und Achtung unserer Produkte. Ramschpreise und die gesellschaftliche Wegwerfmentalität verletzen uns sehr.“ Er ergänzte „Wir setzen uns gerne für Tierwohl und Zusatznutzen ein, aber nicht zu Aktionspreisen. Ein echter Mehrwert mit höheren Kosten der Produktion muss auch wertgeschätzt und bezahlt werden.“ Das sei wichtig, schließlich solle der Hof auch eine Zukunft haben.
Dass nix wat ward ohne Buern, wurde auch am Messetand deutlich. Fünf Damen der Neetzer Spinnstube, die im vergangenen September ihr 10-jähriges Jubiläum feierte, zeigten ihre Fertigkeiten in der hohen Kunst des Verspinnens von Schafwolle. Dieses uralte Handwerk hat eine sehr lange Tradition und beeindruckte viele Messebesucher immer noch, oder auch gerade wieder, in unserer sehr modernen Zeit.Schafsmilchlikör - das reine Glück
Bereits am Wochenende hatte Giselher Kühn vom Milchschafhof Diaren mit seinem einzigartigen Schafsmilchlikör viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. „White Wendish“ heißt dieser exklusive, weiße Glückstropfen und wurde zur Verköstigung angeboten. Auf seinem Kleinsthof in der dörflichen Idylle des Wendlands, hat Giselher Kühn mit einer Handvoll Milchschafe sein persönliches Lebensglück verwirklicht. Der Schlüssel zum Glück ist der inzwischen überregional bekannte „White Wendisch Liquor“, der bei Wendländern wie Feriengästen zum kultigen „Genießerstöffchen“ avanciert ist.
Der flüssige Botschafter mit dem urwüchsig gehörnten Schafskopf in der Wendlandsonne, dem Rebellensymbol der „Republik Freies Wendland“ auf dem Etikett, dürfte dem erfüllenden und entspannten Lebensgefühl in diesem Landstrich ein paar dicke Tropfen hinzugefügt haben. Das "Glücksgetränk" ist auch auf dem Internetportal echt.land erhältlich.
Foto / BVNON, Kathrin Sarau: Landvolk-Vorsitzender Henning Harms (li.) berichtete auf der Grünen Woche mit seiner Familie aus ihrem Alltag als Landwirtsfamilie.