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Grüner Lokalpatriotismus - "Geschäftsstelle muss nach Dannenberg"

Die Einrichtung einer Geschäftsstelle war ein weiteres Thema auf der Grünen-Mitgliederversammlung am Donnerstag Abend in Trebel - und führte zu einem kleinen Eklat: die Ortsgruppe Elbtalaue knüpfte ihre Mitfinanzierung an das "Junktim", dass das Büro im Dannenberger Raum angesiedelt wird.


Eigentlich war es als bloße Formalie angekündigt, denn schon seit Monaten arbeitet der grüne Kreisvorstand an einem Konzept zur Finanzierung und Einrichtung einer Geschäftsstelle. Dieses - möglichst zentral gelegene - Büro soll einerseits als Anlaufstelle für alle Grünen-Interessierten dienen, andererseits soll der bzw. die Mitarbeiter/in neben anfallenden Geschäftsführungsaufgaben auch die interne wie externe Kommunikation grüner Themen im gesamten Landkreis organisieren.

Bereits am 1. Oktober soll die Geschäftsstelle ihre Arbeit aufnehmen - vorerst in den Räumen des Vorsitzenden Harald Förster in Hitzacker. "Doch sobald wie möglich soll ein zentraler gelegenes Büro gefunden werden," so Förster in der Versammlung. Spätestens nach einem halben Jahr soll dieser Platz gefunden sein, wobei es bisher keine Vorfestlegung auf Lüchow oder Dannenberg gibt. "Da, wo wir ein optimales Büro zu bezahlbarer Miete finden, wird die Geschäftsstelle eingerichtet," war sich der Kreisvorstand einig.

Doch Dr. Hans-Christian Lange, teilte als Vorsitzender des Ortsverbandes Elbtalaue den Versammelten mit, dass der Ortsverband zwar beschlossen habe, sich an den Kosten für die Geschäftsstelle zu beteiligen, allerdings habe man ein "Junktim": "Der Ortsverband hat beschlossen, dass das Büro im Raum Dannenberg eingerichtet werden muss, wenn wir uns daran beteiligen sollen," so Lange. "Wir zahlen als Ortsverband Beiträge an den Kreisverband. Da möchten wir natürlich einen Bonus haben, wenn wir sozusagen doppelt zahlen."

Des weiteren verwies Lange zur Begründung darauf, dass man den Dannenberger Grünen-Mitgliedern nicht vermitteln könne, warum sie zur Geschäftsstelle Fahrzeiten auf sich nehmen sollen, wenn sie schon doppelt dafür zahlen sollten.

Der Ortsverbands-Vorsitzende vergaß allerdings zu erwähnen, dass die Beiträge der Abgeordneten in Samtgemeinde- und Gemeinderäten beim Ortsverband verbleiben. Und da die Dannenberger sich als einzige einen Ortsverband "leisten", gehen diese Beiträge dem Kreisverband verloren.

Die anwesenden Mitglieder reagierten mit Unverständnis bis hin zur Empörung auf die Bedingung von Lange. Das sei "Erpressung" war zu hören und eine "geradezu unappetitliche Forderung". Herbe Vorwürfe musste Lange sich von seinen Parteigenossen anhören, die sich nicht wegen einer Mitfinanzierung von unter 100,- Euro im Monat unter Druck setzen lassen wollten.

Letztendlich fasste die Mitgliederversammlung den Beschluss, die Geschäftsstelle zunächst nur mit den Mitteln des Kreisverbandes einzurichten - "in der Hoffnung, dass der Ortsverband sich besinnt und sich an der Geschäftsstelle beteiligen wird".

PS: Am Rande der Mitgliederversammlung war zu erfahren, dass es gar keine Versammlung des Ortsverbandes Elbtalaue gegeben hatte, auf dem der oben genannte Beschluss hätte gefasst werden können. Auf welchen Beschluss sich OV-Vorsitzender Lange also bezog, bleibt im Dunkeln.




2012-09-07 ; von Angelika Blank (autor),

grüne   kommunalpolitik  

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