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Handwerker aus Molden baute mit an Yukon Bay

„Yukon Bay“ ist eine kanadische Gegend, wo Menschen wohnen, wo sich aber auch Eisbären, Wölfe, Bisons und andere Tiere tummeln - und ist die jüngste Attraktion im Zoo Hannover. Ein ganz beachtlicher Teil von Yukon Bay, einschließlich eines Städtchens, wurde federführend von einem Lüchow-Dannenberger Unternehmer gebaut: von Dachdeckermeister Marco Schulze aus Molden.

Juni in Yukon Bay: Heiß ist es hier! Die Eisbären steigen nur kurz auf den Felsen, verputzen die Heringe, die ihnen ein Zoo-Mitarbeiter vom „historischen“Kran herab wirft, und schon tauchen die Weißpelze wieder ab in die kühle Tiefe ihres Sees. Auch die Besucherinnen und Besucher des Städtchens, das seit seiner Einweihung im Mai zu den beliebtesten Zielen im Zoo zählt, gönnen sich eine Erfrischung: Im „Cream&-Candy-Store“, an der Eistheke der „Bakery“, im „Captains Room“ oder einer anderen Lokalität. Sie alle sind in den sich aneinander reihenden, ortstypisch gestalteten Häusern zu finden, für deren Entstehen der Moldener Handwerker verantwortlich zeichnet.

Brücke über der Wolfsschlucht

Auch die große Hafenanlage von „Yukon Bay“, das Feuerwehr-Gerätehaus gegenüber der Eisbär-Landschaft und, um ein weiteres Beispiel zu nennen, das Verlagshaus der „Yukon Daily News“ haben Marco Schulze und sein Team geschaffen. „Rund ein Jahr lang haben wir hier mit etwa 15 Leuten gearbeitet“, berichtet der Moldener, der vom Zoo Hannover den Yukon-Bay-Auftrag erhielt und seinerseits weitere Lüchow-Dannenberger als „Subunternehmer“ mit einband in die Verwirklichung des umfangreichen Projekts. Zu den Aufgaben, die dem Meister aus Molden in Hannover gestellt wurden, gehörten auch eine Holzbrücke über der „Wolfsschlucht“, ein Rentierstall aus Rundholz und das Quartier für die Bisons, die ihre „Wohnung“ in Yukon-Bay vor wenigen Tagen bezogen haben.

Konsequent von Käfighaltung verabschiedet

Besonders gut gefällt die Kanada-Landschaft auch Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff. Bei der offiziellen Präsentation des Areals betonte er: „Mit der Fertigstellung von Yukon Bay festigt der Zoo Hannover seine Spitzenposition in der ersten Liga der Zoos“. Zoo-Direktor Klaus-Michael Machens bezeichnete Yukon Bay als „den krönenden Abschluss von 15 Jahren spannender Arbeit“. Er blickte damit zurück auf den Beginn eines völlig neuen Konzepts: „Als erster Zoo bundesweit verabschiedete sich der in Hannover konsequent von der Käfighaltung und präsentiert die Tiere in inszenierten Landschaften, die sowohl den Bedürfnissen der Tiere als auch denen der Menschen gerecht werden“ - so umreißt der Zoo das nun vollendete Vorhaben.

Heimat für Eisbären und Kegelrobben

Sieben Themenwelten sind im „Erlebniszoo Hannover“ - so der offizielle Name - realisiert worden; Sie heißen Sambesi, Dschungelpalast, Meyers Bauernhof Gorillaberg, Mullewapp (eine Erlebniswelt für Kinder) und – Yukon Bay. In dieser kanadischen Landschaft haben über 100 Tiere eine Heimat gefunden; 15 Arten sind dort zu Hause, unter ihnen Eisbären, Präriehunde, Schnee-Eulen, Waldbisons, Nördliche Seebären und Kegelrobben.

Kanadische Welt im Zoo Hannover

Das insgesamt 35 Millionen Euro teure Vorhaben entstand in 30 Monaten. Rund 1200 Tonnen Stahl in Hafenbecken und Schiff, 13.000 Quadratmeter hochmodellierte Felsen, 18.000 Bäume und Sträucher, 200 Tonnen Natursteine, die Holzhäuser und die Salzwasser-Wellenanlage im Hafenbecken zaubern eine authentisch kanadische Welt – mitten in Hannover.

Der Zoo Hannover ist täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Die Eintrittspreise: Erwachsene zahlen 23 Euro, Kinder bis zu drei Jahren nichts, von drei bis fünf Jahren 13 Euro, von sechs bis 17 Jahren 16 Euro. Beim Ticket-Kauf im Internet gibt’s eine Ermäßigung.

Fotos: Hagen Jung

 

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2010-06-07 ; von Hagen Jung (autor),

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