Eine Schülergruppe schlägt einen einzelnen Mitschüler, tritt auf dem am Boden liegenden Jungen ein.

Gefilmt wird die Szene mit dem Video Handy, ähnlich wie Klingeltöne werden die Gewalt Clips von Handy zu Handy getauscht.  Alltag bei vielen Schülern, sie nennen es Happy Slapping – übersetzt: Glückliches Schlagen.

Die Jugendorganisation „Die Falken“ haben mit Jugendlichen aus den Landkreisen Lüchow Dannenberg, Uelzen, Harburg und Lüneburg einen Anti Gewalt Clip gedreht.

„Schlägereien, Pornos – nichts Besonderes“

Mit dem dabei der 16 jährige Steffen von der Elbmarsch Schule Dannenberg, 16 Jahre alt, langes Haar, Desinger Klamotten und eine Silberkette um den Hals. Er kennt Gewaltvideos, weiß was auf Schulhöfen getauscht wird.

„Schlägereien sind da zu sehen, Pornos – also nichts Besonderes“ Doch der schüchtern wirkende Junge ist auch entsetzt, zusammen mit anderen hat er einen Clip gegen Happy Slapping gedreht: Kamera, Schnitt und Dramaturgie – das waren die Arbeiten der 12 bis 20 jährigen Workshop Teilnehmer aus den vier Landkreisen.

Projektleiter Georg Gunkel-Schwaderer hat weitreichende Ziele, wie dieser Anti Gewalt Spot veröffentlicht werden soll: „Der Clip soll dem Handy Format entsprechen, also schnell geschnitten und knackig kurz. Die Hersteller und Mobilfunkanbieter sollen den Clip übernehmen und auf noch nicht verkaufte Handys aufspielen, sodass die Jugendlichen diesen auch tauschen können.“ Außerdem soll der Film in örtlichen Kinos gezeigt werden.

Der Sozialpädagoge mit krausem Haar, rundem Gesicht, Kapuzenpulli und Öko Lederschuhen sitzt neben dem 13 jährigen Nick vor dem Schnittcomputer, gemeinsam arbeiten die beiden an dem Clip. Nick kommt aus einem wohlhabenden Elternhaus – der Vater brachte ihn mit der Gelände Nobel Karosse zum Workshop. Kurz blickt der junge Cutter vom Monitor auf, lächelt – der Schnitt ist gelungen. Bald soll der Film veröffentlicht werden. Einen Pilotfilm gibt es bereits aus Uelzen.