Der erste Fall einer "Harzkäse-Vergiftung" in Niedersachsen ist am Freitag aus dem Raum Lüneburg bekannt geworden. In einem Krankenhaus wird dort ein 71-jähriger Mann wegen Listeriose und einer damit zusammenhängenden Gehirnhautentzündung behandelt. Der Patient hatte vor geraumer Zeit jene Harzkäse-Sorten gegessen, welche die Firma Lidl vorsorglich Ende Januar aus allen Filialen entfernt hatte. Insgesamt sechs Menschen sollen infolge des Verzehrs jener Käse gestorben sein.
Zu hören war von der schweren Erkrankung des Lüneburgers am Freitag vom Pressesprecher des Niedersächsischen Gesundheitsministeriums, Thomas Spieker, in Hannover. Das Ministerium war vom Gesundheitsamt Lüneburg über den Vorfall informiert worden. Die Frau des Rentners hatte die Käse der Sorten "Reinhardshof Harzer Käse" und "Reinhardshof Bauernhandkäse mit Edelschimmel" seinerzeit in einer Lidl-Filiale in Mecklenburg-Vorpommern gekauft. Aber nur ihr Mann hatte von dem Käse gegessen.
Ein einzelnen Proben der Reinhardshof-Käse, die im österreichischen Hartberg von der Firma Prolactal hergestellt werden, waren im Januar Listerien nachgewiesen worden. Lidl nahm die Ware sofort aus den Regalen, informierte die Kunden und bat diese, die Käse zurückzugeben. Vor allem für den Raum Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern war vor dem Verzehr des Käses gewarnt worden.