Paare, die alte Gemäuer lieben, können sich schon seit einiger Zeit im Dannenberger Waldemarturm standesamtlich trauen lassen – und Verlobte dürfen auf dem Zollboot in Hitzacker oder auf dem Ausflugsschiff „Elbestar“ offiziell den Ehebund besiegeln lassen. Sofern der Samtgemeinderat sein Ja-Wort gibt, kann demnächst auch auf dem Elbeschiff „Hilde“ geheiratet werden.
Die Reederei Heckert, zu der die Hilde gehört, hat eine Anfrage an die Verwaltung gerichtet mit dem Ziel, dass Eheschließungen auf dem Schiff gestattet werden. Das Personenstandsgesetz lässt solch „externe Trauorte“ grundsätzlich zu. Doch ehe dort - anstatt im Rathaus – geheiratet werden darf, muss die jeweilige Räumlichkeit offiziell als Trauzimmer gewidmet werden. Im Zuständigkeitsbereich der Samtgemeinde Elbtalaue ist dies schon mehrfach geschehen; standesamtlich geheiratet werden kann dort nicht nur in den Rathäusern in Dannenberg und Hitzacker, im Waldemarturm und auf den beiden genannten Schiffen, sondern auch im Alten Zollhaus, im Hotel Waldfrieden, auf dem Weinberg, im Waldmuseum Göhrde und in einem Langhaus des Archäologischen Zentrums Hitzacker.
Der Samtgemeinderat wird nun auf einer Sitzung am Donnerstag, dem 29. April, um 19 Uhr im Damnatzer Hotel „Steinhagen“ entscheiden, ob auch die „Hilde“ künftig als Trauort genutzt werden kann. Seinen Liegeplatz hat das Schiff in Dömitz, eine Anlegestelle hat es auch in Hitzacker. Ob die Trauungen dort stattfinden könnten oder auch direkt auf der Elbe – darüber wird eventuell im Kommunalparlament diskutiert werden. Rechtlich vorgegebene Bedingung ist es, so erklärte SG-Direktor Jürgen Meyer auf Anfrage, dass die Trauungen innerhalb des Gebietes der Samtgemeinde Elbtalaue vollzogen werden. Die künftigen Eheleute können sich also nicht etwa bis Lauenburg schippern lassen, um sich dann dort mitten auf dem Fluss das Ja-Wort zu geben.
Würde das Heiraten auf der „Hilde“ teurer als im Trauzimmer des Rathauses? „Ja“, sagt Jürgen Meyer, denn immerhin entsteht für den Standesbeamten oder die Standesbeamtin ein höherer Zeitaufwand – und den müsse die Samtgemeinde den Hochzeitern in Rechnung stellen.
Foto: Hagen Jung
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