Am Montag kommt Bundesumweltminister Peter Altmaier nach Lüchow. Die BI erinnert unterdessen daran, dass über der Diskussion um das Endlagersuchgesetz die Erstellung der Vorläufigen Sicherheitsanalyse für Gorleben nicht vergessen werden darf.
Bis Ende März soll die Eignungsprognose für Gorleben fertig gestellt
werden. Im Vorfeld des Wendland-Besuchs von Bundesumweltminister Peter
Altmaier (CDU) kritisiert die Bürgerinitiative Umweltschutz
Lüchow-Dannenberg (BI), dass die Bundesregierung im Schatten der Debatte
um ein Endlagersuchgesetz sich mit dem Abschluss der "vorläufigen
Sicherheitsanalyse Gorleben" (VSG) ein weiteres Instrument zur
Durchsetzung Gorlebens verschafft.
"Welchen Wert hat ein Bau- und Erkundungstopp, wenn gleichzeitig die vorläufige Sicherheitsanalyse Gorleben zu Ende geführt wird?” fragt BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. Die BI hält die VSG für das "derzeit wichtigste Instrument zur Durchsetzung Gorlebens", denn diese Gefälligkeitsexpertise entsprächen dem Passus im Gesetz, wonach eine Eignungsprognose für die Wahl eines Standorts ausreiche. Die BI: "Die hat die Bundesregierung mit der VSG in der Tasche."
"Wer eine faire Endlagersuche will, muss dafür sorgen, dass die VSG und damit auch Gorleben vom Tisch kommt. Die geologischen K.O.-Kriterien werden von den an der VSG beteiligten Institutionen geleugnet oder klein geredet, die bisher vorgelegten Ergebnisse zeigen, die VSG ist eine Machbarkeitsstudie, das ist kein faires wissenschaftsorientiertes Verfahren, sondern ein Machtpoker", so Ehmke.
Am Montag wird Bundesumweltminister Altmaier zu Gesprächen nach Lüchow reisen. Geplant sind diverse Einzelgespräche mit Gorlebenkritikern, Landes- und Kommunalpolitikern, Vertretern des Betriebsrats in Gorleben sowie eine öffentliche Abendveranstaltung im Gildehaus. Die Fraktionsspitzen der im Kreistag vertretenen Parteien lehnten Gespräche mit dem Bundesumweltminister teiweise ab, weil dieser nach ihrer Ansicht zunächst der Einladung des Kreistags hätte folgen müssen.
Altmaier war bereits vor einiger Zeit von Vertretern der Bäuerlichen Notgemeinschaft und der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg zu einem Besuch im Wendland eingeladen worden. Nach längeren Verhandlungen über Ort, Zeit und Veranstaltungsrahmen wurde letztendlich der Besuch für den 21. Januar festgelegt.
Auf der abendlichen öffentlichen Veranstaltung werden Vertreter der verschiedenen Gorleben-kritischen Gruppen im Wendland Altmaier Bedenken, Befürchtungen und Kritik in Sachen Endlagersuche vortragen und ihn zu einer öffentlichen Stellungnahme auffordern, bevor es in die Publikumsdiskussion geht.
Bereits am Freitag treffen sich Gorlebenkritiker um Dannenberger Ostbahnhof, um sich auf den Besuch Altmaiers vorzubereiten.
Wann? Montag, 21. Januar, 19.30 Uhr
Wo? Gildehaus, Lüchow
Foto / Michaele Mügge ... publixviewing.de : Bereits im Juni vergangenen Jahre besuchte der frischgebackene Bundesumweltminister das havarierte Atommülllager ASSE II. Ein Besuch des Erkundungsbergwerks in Gorleben stand bisher nicht auf dem Terminplan von Altmaier - auch beim aktuellen Besuch wird sich Altmaier nicht untertage über die bisherigen Erkundungsergebnisse informieren.