Nur wenige Interessierte informierten sich am Samstagvormittag in Hitzacker über die Hochwasserlage. Spektakuläres gibt es nicht zu sehen, weder Feuerwehreinsätze, noch flutbedrohte Häuser, denn: Das Städtchen wird durch die neuen Schutzanlagen sicher vor der Elbe bewahrt.
Neues System wirklich wasserfest
Wer vielleicht noch zweifelte, ob das Bollwerk an Elbe und Jeetzel wirklich wasserfest ist, dürfte spätestens seit Samstag beruhigt sein. Die Mauer und die auf ihr angebrachten Sperrelemente sind dicht. Nur zwischen der Moosgummidichtung am unteren Ende der Metallwand und der Mauerkrone strullert hier und da ein winziges Rinnsaal, tröpfelt die Ritzen der Mauer herunter. Viel, viel weniger, als wenn’s regnet. Feuerwehrleute waren am Samstagvormittag nicht mehr zu sehen auf der Stadtinsel; sie werden anderswo gebraucht. In Hitzacker haben sie ihre – gute – Arbeit bereits geleistet. Das Prinzip „Vorbeugen ist besser als heilen“: Hier ist es in die Tat umgesetzt worden mit dem neuen System, das selbst bei einem so hohen Wasserstand wie an diesem Wochenende gewährleistet: Hitzacker bleibt trocken.
Es ist Alltag in der Stadt
Von dem schlimmen Hochwasser, das 2006 die Altstadt überflutete, künden noch die Markierungen in der Nähe des Hafens. Wo ein roter Ring den damaligen Wasserstand anzeigt, schwappte die Elbe; für jemanden, der das nicht miterlebt hat, nun kaum vorstellbar. Auf der Stadtinsel sah es nun am Samstag aus wie an jedem Tag. Menschen beim Einkauf, beim Klönschnack auf dem Bürgersteig, ganz wenige Leute „mal gucken“ in der Nähe von Mauer, Pumpwerk und Fluttoren. Keine Feuerwehrleute, die sich am „Eingang“ der Stadtinsel mit heran strömenden Neugierigen herumärgern müssen, keine Kamerateams auf der Suche nach Häusern mit möglichst viel Wasser im Wohnzimmer. Januar 2011: Die Elbe führt Hochwasser bei Hitzacker, aber es ist Alltag in der Stadt. Und das ist auch gut so.
Alles über das Elbe-Hochwasser hier!
Foto: Hagen Jung / Bis jetzt tut die neu errichtete Spundwand ihren Dienst, obwohl die Elbe schon den höchsten Wasserstand der Flut 2006 überschritten hat.