Winterzeit ist Lämmerzeit. Auf dem Ziegenhof "Gülzer Geissen" in der Archeregion Flusslandschaft Elbe kommen zur Zeit täglich kleine Zicklein zur Welt. Käse gibt es deswegen zur Zeit nicht, denn die Milch brauchen die Ziegenmütter noch für ihre Kleinen.
Bis jetzt haben schon 46 Zicklein in Gülze das Licht der Welt erblickt - in wenigen Tagen werden es 100 sein, teilt die Archeregion mit. Gerade noch rechtzeitig zur Lammzeit haben die Ziegenzüchter Rudi Tussing und Uli Korte ihren neuen Stall am Ortsrand von Gülze fertig bekommen. Dort haben die Milchziegen und ihre Lämmer alles was sie brauchen – viel Licht, Luft, gutes Heu und warme Kinderstuben.
Die neue Heimat der 116 Gülzer Geissen ist ein ehemaliger Kälberstall auf einem landwirtschaftlichen Gelände. Architekt Rudi Tussing hat das 70 Meter lange Gebäude so umgebaut, dass die Milchzeigen dort viel Auslauf haben. In den nächsten Wochen ist auch der Melkstand fertig. Die Käsemanufaktur aber bleibt am Haus der beiden „Geissen-Peter“.
Grosstadtmüde zogen sie vor einigen Jahren nach Gülze in ein
altes Bauernhaus, schafften sich vier Ziegen an, nur so zum Spaß. Inzwischen
ist daraus eine der ganz feinen Käse-Manufakturen geworden. Fast täglich steht
Uli Korte mit seinem Gülzer-Geissen-Wagen auf einem der Märkte in der Region.
Der Ziegenkäse aus Gülze wird nicht nur in Lüneburg, sondern auch in Dannenberg und Hamburg verkauft. Einen Überblick über die Produktpalette der "Gülzer Geissen" kann man sich auf deren Website guelzer-geissen.de verschaffen. Die Geschichte des Ziegenhofs ist außerdem auf dem Regionalportal echt.land nachzulesen.
Wenn die Lämmer im Winter kommen, ruht die Käserei. Denn jetzt
brauchen die Lämmer die Milch der Ziegenmütter. Die Kleinsten bekommen die
Flasche, die Größeren saugen die Milch aus künstlichen Eutern. Wärmelampen
halten die Kinderstuben kuschelig warm.
Die Gülzer-Geissen-Männer machen nicht
nur feinsten Käse, sondern sie züchten auch fachgerecht mit Herdbuch. Unter
anderem die vom Aussterben bedrohten Thüringer Waldziegen haben in ihrem
Arche-Betrieb eine Heimat. Damit alles seine gute Ordnung hat, tragen die
Lämmer anfangs Gummiringe um den Hals,
auf denen ihre Daten stehen. Diese tierfreundliche Kennzeichnung haben Korte
und Tussing selbst entwickelt. Die einfachen Weckglas-Ringe halten alle
Bocksprünge aus und sind auch dann ungefährlich, wenn sich die übermütigen
Lämmchen mit den Klauen mal zu nahe kommen. Erst mit neun Monaten werden Ziegen dann "offiziell" registriert.
Foto / Archeregion: "Nummer 45" ist nur eines von rund 100 Ziegenlämmern, die in diesen Wochen auf dem Ziegenhof "Gülzer Geissen" geboren werden.