Hühner dürfen wieder ins Freie - aber nicht entlang der Elbe

Ein großer Teil des Geflügels im Landkreis kann sich freuen: sie dürfen wieder draußen picken. Für das Federvieh längs der Elbe gilt jedoch weiter: Ausgangssperre.  Die Gefahr einer Infektion mit Geflügelpest sei noch zu hoch, sagt das Veterinäramt.

Ob Huhn, Truthahn, Fasan, Wachtel oder Gans: Seit Ende Januar besteht für Hausgeflügelbestände in Lüchow-Dannenberg eine kreisweite Aufstallungspflicht. " Das Friedrich-Löffler-Institut (FLI) schätzt das Geflügelpestgeschehen nach wie vor als hoch ein," begründet das Veterinäramt seine Entscheidung, längs der Elbe die Stallpflicht für Geflügel zu verlängern.

Das kreisweite Aufstallungsgebot wird dagegen zum 18. April 2021 aufgehoben, es bleibt jedoch unverändert für Geflügelhaltungen entlang der Elbe bestehen.

"Die letzten drei Wildvögel in Lüchow-Dannenberg, die positiv auf das AI-Virus (AI = Aviäre Influenza) getestet wurden, waren am 9. April eine Eule, am 29. März ein Bussard und am 3. März eine Gans. Alle drei Tiere stammten aus elbnahen Regionen," erklärt Amtstierärztin Dr. Birgit Mennerich-Bunge. „Dass mit einem Bussard und einer Eule Beutegreifer betroffen sind, weist darauf hin, dass weitere infizierte Beutevögel in ihrem Umfeld vorhanden waren." Aasfresser könnten infiziertes Material in ihrem Umfeld verteilen und somit den Eintrag in Geflügelhaltungen begünstigen. Aus diesem Grund müsse die Aufstallpflicht entlang der Elbe zunächst noch bestehen bleiben.

Die Amtstierärztin gründet ihre Entscheidung auf eine Risikoanalyse des Friedrich-Löffler-Instituts (FLI), den tatsächlichen Nachweisen infizierter Wildvögel im Kreisgebiet sowie der derzeitigen Dynamik des Vogelzuges und den im Kreisgebiet vorhandenen Geflügelhaltungen, erklärt Mennerich-Bunge.

Die ab 18. April 2021 weiterhin geltende Aufstallungszone reicht von der Elbe üder Nienwalde bis Gartow, längs der Landesstraße Richtung Gorleben liegt der Richtung See gelegene Teil Gartows innerhalb der Zone. Von da aus ist das Geflügel in dem gesamten zur Elbe hin gelegenen Gebiet längs der Landesstraße Richtung Dannenberg aufzustallen.

Weiter gehört zur Aufstallungszone alles, was in diesem Bereich liegt: Der gesamte Bereich nördlich der B 191 (also der größte Teil der Stadt Dannenberg) bis zum Abzweig B 216 . Dann geht es weiter längs der Landesstraße Richtung Lüneburg bis zum Streetzer Kreisel, dann weiter längs der L231 über Streetz, Kähmen, Hitzacker, Meudelfitz und Wietzetze bis zur westlichen Kreisgrenze hinter Neu Darchau bis zur Elbe. Von hier aus gehört der gesamte Elbuferbereich bis zur östlichen Kreisgrenze (Nienwalde/Bömenzien) zur Aufstallungszone.

Begründung des Veterinäramtes
Sollte die Seuche auch nur einen kleinen Hobbybestand treffen, hätte das weitreichende Folgen: Der komplette Bestand wäre zu keulen. Weiterhin müsste in diesem Fall für die Dauer von etwa einem Monat ein Sperrgebiet mit einem Radius von drei Kilometern sowie ein Beobachtungsgebiet mit einem Radius von zehn Kilometern um den Ausbruchsbetrieb gelegt werden. Innerhalb dieser Restriktionszonen gäbe es erhebliche Verbringungsverbote.

PS: Der Landkreis Uelzen hebt die Stallpflicht zum 18. April vollständig auf.

Foto | Angelika Blank: Seit mittlerweile 2 1/2 Monaten hat das Geflügel im Landkreis Stallarrest. Nun darf wenigstens das Federvieh in den meisten Bereichen wieder ins Freie - außer längs der Elbe.




2021-04-15 ; von asb/pm (text),
in Lüchow-Dannenberg, Deutschland

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