Das Heimatmuseum Höhbeck-Vietze rüstet sich derzeit, im Frühjahr mit einer völlig neu gestalteten archäologischen Abteilung die Slawenzeit am Höhbeck dem Publikum nahe zu bringen.
Nicht nur Flora und Fauna am Höhbeck haben eine einzigartige Vielfalt zu bieten. Auch in historischer Hinsicht hat sich auf der und rund um die kleine Erhebung über der Elbe einiges abgespielt. So wies der Göttinger Archäologe Jens Schneeweiß unlängst nach, dass an der Seegemündung bei Vietze „Schezla“ lag, ein zu Zeiten Karls des Großen (ca. 740 bis 814 n. Chr.) bedeutender Handelsort. Des weiteren gelang es Schneeweiß, Belege zu finden, dass auf dem Höhbeck tatsächlich das legendäre Kastell „Huohbuoki“ lag.
Schon seit geraumer Zeit ist nun eine Arbeitsgruppe im Heimatmuseum damit beschäftigt, das Museum so einzurichten und umzubauen, dass die zahlreichen Fundstücke, die von den Archäologen zur Ausstellung in Vietze zur Verfügung gestellt werden, dort gebührend präsentiert werden können.
„Seit Monaten arbeiten wir an dem Projekt,“ so
Horst Hingst, Vorsitzender des Museumsvereins. Ein Museumspädagoge
wurde mit der Erstellung eines Ausstellungskonzeptes beauftragt, das
ganze Museum mit Hilfe vieler Ehrenamtlicher umgeräumt sowie längst
überfällige Sanierungsarbeiten durchgeführt. Möglich wurden diese umfangreichen durch die Förderung sowohl vom Lüneburgischen Landschaftsverband als auch vom Landkreis Lüchow-Dannenberg sowie dem Museumsverbund.
Im bisherigen Museumsgebäude reicht der Platz angesichts der Vielfalt der neuen Objekte nicht mehr aus. Die Gemeinde stellte deshalb freundlicherweise ein nur teilweise genutztes Gebäude an der Bergstraße, direkt gegenüber des Museums, zur Verfügung. Dort hat nun nach einem Konzept der Designprofessorin Barbara Tietze aus Vietze die Ausstellung vieler Gegenstände aus dem handwerklichen und bäuerlichen Alltag der Schifferfamilien am Höhbeck ihre neue Heimat gefunden.
Ostern öffnet das Museum mit einer Ausstellung zu alten Backsteinen und Ziegeln, zu
Pfingsten geht es dann in einer Sonderausstellung um historische
Waagen. Und auch im weiteren Jahresverlauf hat sich die Arbeitsgruppe
einiges vorgenommen: im September geht es zum Beispiel unter dem
Motto „Hammer und Sichel“ um alte Handwerkzeuge. Am 4. Oktober
lädt dann der im letzten Jahr so beliebte Sauerkrautkongress wieder
zum Probieren und Stampfen ein. Dann dürfte auch die umfangreiche Umgestaltung der slawischen Abteilung abgeschlossen sein.
Der Museumsverein ist übrigens immer offen für Interessierte, die sich an der Museumsarbeit beteiligen möchten. Neben Recherchen zu offenen Themen, Pflege und Unterhaltung des Museumsgebäudes sind auch regelmäßig Führungen durchzuführen. Interessierte können sich sowohl unter Tel.-Nr. 05846-1439 als auch unter Tel.-Nr. 04856-2201, informieren.
Foto / Angelika Blank: Viele ehrenamtliche Helfer waren notwendig, um die Neugestaltung des Museums Vietze zu bewältigen.