In Gartow drehte sich alles um Streuobst

Tausende Besucher zog es am Sonntag bei schönstem Herbstwetter wieder einmal auf den Streuobsttag nach Gartow. Neben vielen Informationen über die Eigenarten heimischer Obstsorten gab es auch viel zu Genießen.

Bereits zum siebten Mal veranstaltete der Streuobstverein in Zusammenarbeit mit der "Route der alten Obstsorten" den beliebten Treff. Längst hat sich bei Obstbaumbesitzern und -liebhabern herumgesprochen, dass in Gartow viele der Fragen beantwortet werden können, die den Gartenfreund umtreiben. Ob Probleme mit Baumschädlingen, der richtige Erhaltungs- oder Pflegeschnitt oder die am besten geeignete Obstsorte für den eigenen Garten - auf dem Streuobsttag war zu all diesen Themen etwas zu erfahren.

Die Alte Jeetzel-Buchhandlung präsentierte eine riesige Auswahl an geeigneten Fachbüchern, bei Natur Pur aus Uelzen konnte der neue kleine Obstbaum ausgesucht werden und nicht nur die Biosphärenreservatsverwaltung hielt viel Wissenswertes über den Zusammenhang von Artenvielfalt, Naturschutz und Streuobstwiesen bereit. Die Tafel mit den gesammelten Apfelsorten war dieses Jahr beinahe noch länger als die Jahre zuvor. Hier konnte nach Herzenslust probiert werden, welcher Apfel am besten schmeckt. Die Fachfrauen vom Projekt "Route der alten Obstsorten" gaben zudem Auskunft über die verschiedenen Sorten und ihre Anbaubedingungen.

Und nicht zu vergessen die Sortenbestimmung beim Pomologen Reinhard Heller. Beinahe eine Stunde warteten die Interessierten geduldig darauf, endlich "ihren" Apfel bestimmt zu bekommen - auch wenn die Antwort womöglich unbefriedigend ausfiel. Denn es kommt durchaus vor, dass Sämlinge in die Erde fielen, die dann einen prächtig tragenden Apfelbaum hervorbrachten - mit saftigen Früchten, die auch noch lange haltbar sind. Doch bei den Pomologen sind derartige "Einzelbäume" natürlich unbekannt. Womöglich haben sich in einem Apfelbaum alle guten Eigenschaften verschiedener Apfelsorten vereinigt - nicht durch gute Zuchtergebnisse, sondern durch die Genialität der Natur. Bei gelungener Weiterzucht könnte daraus dann zum Beispiel der "Vietzer Saftapfel" werden. Doch für die Pomologen bleibt die Entstehungsgeschichte eines solchen Baumes wohl "auf immer ein Geheimnis".

Dieses Pech hatten die meisten an Sortenbestimmung Interessierten jedoch nicht. Reinhard Heller konnte mit seiner umfassenden Kenntnis der heimischen Obstsorten vielen helfen.

Den Rest des Tages nutzten dann Viele, um sich bei Lammbratwurst, hausgebackenen Kuchen und Torten oder Früchtebrot an den zahlreichen Ständen umzuschauen - oder sich frisch gepressten Saft aus den Äpfeln des Pfarrgartens mit nach Hause zu nehmen.

Fotos / Angelika Blank: Schönstes Herbstwetter machte den Streuobsttag zu einer idyllischen Präsentation der schönsten Seiten des Landlebens.




Fotos

2014-09-29 ; von Angelika Blank (autor),
in Hauptstraße, 29471 Gartow, Deutschland

streuobstwiesen   umwelt  

Kommentare

    Sie müssen registriert und angemeldet sein um einen Kommentar schreiben zu können