Rund 5 Millionen jährlich kostet die Pilotkonditionierungsanlage in Gorleben den Steuerzahler. Dabei soll sie für den Zweck, für den sie gebaut wurde, nie benutzt werden. Wie geht es also weiter?
Rund 400 Millionen kostete sie einst, die Pilotkonditionierungsanlage (PKA), die noch Anfang der 2000er Jahre stolz diversen Ministern vorgeführt wurde. Gebaut wurde sie bereits in den 90er Jahren - ist aber nie in Betrieb gegangen.
Seitdem steht die Anlage funktionstüchtig im Wald, wird regelmäßig gewartet und gepflegt. Rund 5 Millionen kostet diese Erhaltung den Steuerzahler alljährlich. Dabei hat sich der eigentliche Zweck der PKA, Atommüll endlagerfähig zu verpacken, längst überholt. Einlagerungsbedingungen haben sich geändert, schwach- und mittelaktiver Abfall wird an anderen Standorten für die Endlagerung vorbereitet.
Und auch für die womögliche Reparatur von Castorbehältern, ein weiterer Zweck der PKA, überlegt der neue Betreiber des Zwischenlagers, die Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) andere Konzepte.
Angesichts der hohen laufenden Kosten arbeitet die BGZ jetzt an Plänen, die PKA stillzulegen, wie ein Sprecher der Bundesgesellschaft bestätigte.
Bekannt geworden waren diese Planungen auf einem Fachkongress des „atommüllreports“
(www.atommuellreport.de), eines Zusammenschlusses von Anti-Atom- und
Umweltinitiativen. Hauptthema auf diesem Workshop waren die Planungen und Schwierigkeiten, die aus der gesetzlichen
Neuordnung der Zuständigkeiten bei der Atommülllagerung resultieren.
Foto | Andreas Conradt: Luftaufnahme der Pilotkonditionierungsanlage in Gorleben