Wolfgang Schlaak, der als Physiker für das „Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut“ – eine der weltweit führenden Einrichtungen dieser Art – tätig ist, bezeichnete die Glasfasertechnik in der Veranstaltung als derzeit einzig sinnvolle Ausbau- bzw. Versorgungsvariante im Zusammenhang mit schnellem Internet. Schlaak war einer Einladung von Uelzens Landrat Dr. Heiko Blume gefolgt, um im Rahmen einer Vortragsveranstaltung interessierten Bürgerinnen und Bürgern technische Hintergründe der Glasfasertechnik näher zu bringen sowie anhand praktischer Anwendungsbeispiele die Vorzüge und die herausragende Zukunftsfähigkeit dieser Technik zu erläutern.
„ Die Möglichkeiten, die diese Technik mit fast unbegrenzten Übertragungsgeschwindigkeiten und Datenraten bietet, sind heute nicht absehbar. Angesichts der Leistungsfähigkeit werden sie derzeit nicht annähernd ausgeschöpft“, so der Physiker. Das geplante Glasfasernetz sei angesichts stark steigender Netz-Anforderungen die einzig sinnvolle Ausbauvariante. „Auch die heutigen Standards mit sozialen Netzwerken sowie den vielfältigsten Diensten und Angeboten waren noch vor wenigen Jahren so absolut nicht absehbar“, so Schlaak. Die Datenrate sei in kürzester Zeit rasant gestiegen – und in gleicher Weise werde sich die Entwicklung fortsetzen.
Außerdem,
so der Physiker weiter, biete die Glasfasertechnik gerade für
ländliche Räume ganz neue Chancen zur
Attraktivitätssteigerung. Dies betreffe nicht nur den privaten
Bereich, sondern insbesondere auch den gesamten Wirtschaftssektor
oder den Gesundheitssektor. Als Stichworte nannte Schlaak unter
anderem E-Learning, Tele-Medizin und die Vernetzung von Maschinen und
Fahrzeugen. „Auch künftige Funktechnologien werden auf der
Glasfasertechnik basieren“, so der Physiker.
HINTERGRUND
In Lüchow-Dannenberg wird noch in diesem Jahr die sogenannte "Vorvermarktungsphase" beginnen. Dann gilt es, das 40 % der derzeitigen Inhaber eines Telefonanschlusses so zu überzeugen, dass sie Vorverträge für einen Internetanschluss über Glasfaser abschließen. Denn diese hohe Latte gilt beim Landkreis als Wirtschaftlichkeitsgrenze. Werden die 40 % nicht erreicht, wird es im Landkreis Lüchow-Dannenberg wohl auch keine Glasfaserleitungen geben.