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IT-Experte: Glasfaser derzeit einzig sinnvolle Versorgungsvariante

Rückenwind bekamen die Planer eines ausgedehnten Glasfasernetzes zur flächendeckenden Versorgung mit schnellem Internet von einem Physiker des "Fraunhofer Heinrich-Hertz-Instituts". Er hielt in Uelzen einen Vortrag über die technischen Hintergründe der Glasfasertechnik.

Wolfgang Schlaak, der als Physiker für das „Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut“ – eine der weltweit führenden Einrichtungen dieser Art – tätig ist, bezeichnete die Glasfasertechnik in der Veranstaltung als derzeit einzig sinnvolle Ausbau- bzw. Versorgungsvariante im Zusammenhang mit schnellem Internet. Schlaak war einer Einladung von Uelzens Landrat Dr. Heiko Blume gefolgt, um im Rahmen einer Vortragsveranstaltung interessierten Bürgerinnen und Bürgern technische Hintergründe der Glasfasertechnik näher zu bringen sowie anhand praktischer Anwendungsbeispiele die Vorzüge und die herausragende Zukunftsfähigkeit dieser Technik zu erläutern.

„ Die Möglichkeiten, die diese Technik mit fast unbegrenzten Übertragungsgeschwindigkeiten und Datenraten bietet, sind heute nicht absehbar. Angesichts der Leistungsfähigkeit werden sie derzeit nicht annähernd ausgeschöpft“, so der Physiker. Das geplante Glasfasernetz sei angesichts stark steigender Netz-Anforderungen die einzig sinnvolle Ausbauvariante. „Auch die heutigen Standards mit sozialen Netzwerken sowie den vielfältigsten Diensten und Angeboten waren noch vor wenigen Jahren so absolut nicht absehbar“, so Schlaak. Die Datenrate sei in kürzester Zeit rasant gestiegen – und in gleicher Weise werde sich die Entwicklung fortsetzen.

Außerdem, so der Physiker weiter, biete die Glasfasertechnik gerade für ländliche Räume ganz neue Chancen zur Attraktivitätssteigerung. Dies betreffe nicht nur den privaten Bereich, sondern insbesondere auch den gesamten Wirtschaftssektor oder den Gesundheitssektor. Als Stichworte nannte Schlaak unter anderem E-Learning, Tele-Medizin und die Vernetzung von Maschinen und Fahrzeugen. „Auch künftige Funktechnologien werden auf der Glasfasertechnik basieren“, so der Physiker.

HINTERGRUND

Im März schlossen die Landkreise Uelzen, Lüneburg und Lüchow-Dannenberg eine Kooperationsvereinbarung zum Glasfaserprojekt ab (mehr dazu hier!) Im Landkreis Uelzen soll das Netz bereits 2019 fertiggestellt sein. Landkreisweit sollen in allen unterversorgten Gebieten (weiße Flecken) Unternehmen und Haushalte mit mindestens 50 Mbit/s angeschlossen werden. Voraussetzung ist, dass in allen elf Clustern mindestens 60 Prozent der unterversorgten Haushalte und Unternehmen einen Vorvertrag über die Nutzung des Glasfasernetzes des Landkreises abschließen.

In Lüchow-Dannenberg wird noch in diesem Jahr die sogenannte "Vorvermarktungsphase" beginnen. Dann gilt es, das 40 % der derzeitigen Inhaber eines Telefonanschlusses so zu überzeugen, dass sie Vorverträge für einen Internetanschluss über Glasfaser abschließen. Denn diese hohe Latte gilt beim Landkreis als Wirtschaftlichkeitsgrenze. Werden die 40 % nicht erreicht, wird es im Landkreis Lüchow-Dannenberg wohl auch keine Glasfaserleitungen geben.







2016-04-21 ; von asb (autor),
in 29525 Uelzen, Deutschland

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