Jäger schießen gegen das ZDF

Seit der ZDF-Sendung "Jäger in der Falle" rumort es in der Jägerschaft: auch die Jägerschaft Lüchow-Dannenberg ruft dazu auf, eine Petition gegen den "tendenziösen ZDF-Bericht" zu unterschreiben. In dem Bericht geht es um ein womögliches Jagdverbot für private Jäger.

Was war geschehen? In der Reihe "planet e" hatte das ZDF am 19. Januar unter dem Titel "Jäger in der Falle" einen Bericht über Jäger und ihren Umgang mit der Jagd ausgestrahlt, in dem sie u.a. die Anfütterung von Wild durch die Jäger für die massenhafte Vermehrung von Wildschweinen und Rotwild verantwortlich machen. Der Bericht stellt die Frage, ob womöglich die Jagd durch Privatleute verboten und durch ein "sanftes Wildtiermanagement" á la Schweiz ersetzt werden sollte.

Nach den Rechercheergebnissen des Fernsehteams sollen in Deutschland allein 300 000 Wildschweine leben. Folge von Anfütterung und gezieltem Anbau von Energiepflanzen, um mehr Jagdbeute machen zu können? Die Jäger in ganz Deutschland sind empört über den Bericht, fühlen sich verunglimpft.

Auch die Jägerschaft Lüchow-Dannenberg ruft dazu auf, die Internet-Petition gegen den ZDF-Bericht zu unterschreiben. Das ZDF habe die Haltung der Jäger einseitig dargestellt und umfangreiche Fakten, die vom Deutschen Jagdverband angeboten worden seien, nicht zur Kenntnis genommen. Laut dem Internetmagazin halali-magazin.de haben in drei Wochen bereits 51 000 Personen die Petition unterschrieben.

Anlass für den ZDF-Bericht war unter anderem ein Urteil des Gerichtshofes für Menschenrechte in Straßburg, welches es Grundstückseigentümern erlaubt, die Jagd auf ihren Flächen aus Gewissensgründen zu verbieten. Seitdem soll es immer mehr Eigentümer geben, die Jagd verbieten wollen. 

Hier!  geht es zu dem ZDF-Bericht "Jäger in der Falle".

Hier!  geht es zur Online-Petition der Jägerschaft.

Foto / Angelika Blank: Jagdbläser auf dem "Tag des offenen Hofes" in Gedelitz 2012.