Während auch Vertreter unserer Region versuchen, auf der Grünen Woche möglichst viele Besucher auf sich aufmerksam zu machen, protestierten in der Berliner Innenstadt 18 000 Menschen gegen die Auswüchse der Agrarindustrie.
Am Freitag begann in Berlin wieder die Grüne Woche, Europas größte Verbrauchermesse. In über 20 Hallen präsentieren nun 10 Tage lang landwirtschaftliche Produkte, Tiere, Essen, Trinken und alles, was den geneigten Besucher sonst noch interessieren könnte. Auch das Wendland ist in Halle 20 (Niedersachsenhalle) am Stand 119 mit dabei.
Unter dem Motto "Elbe-Wendland aktiv mitgestalten… präsentieren sich dort die Leader-Regionen Elbtalaue
und Achtern-Elbe-Diek gemeinsam und wollen den Besuchern die Attraktionen der Region nahe bringen. Vor allem touristische Angebote wie Reiten, Radeln, Wandern - und nicht zuletzt die Kulturelle Landpartie stehen dabei im Mittelpunkt, aber auch regionale Produkte wie die Säfte von Voelkel oder die "Kochbox" der Firma Uhrbach sollen in Berlin für die Region werben.
Für die Bürgermeister und Aktiven aus den neun LEADER-Samtgemeinden geht es auf der Grünen Woche darum, nicht nur private Besucher zu interessieren, sondern auch bei Ministerien und wichtigen Landes- und Bundesgremien gut Wetter zu machen und für Projekte zu werben.
18000 auf der "Wir haben es satt"-Demo
„Wir fordern ein Ende der Subventionen für die Agrarindustrie und den
Stopp von Mega-Fusionen im Agrarsektor. Stattdessen brauchen wir
Anreize für Bauern, die Tiere besonders artgerecht halten und
umweltschonend wirtschaften“, sagt Jochen Fritz, Sprecher des „Wir haben
es satt!“-Bündnisses, dem mehr als 100 Organisationen aus
Landwirtschaft, Imkerei, Natur-, Tier- und Verbraucherschutz,
Entwicklungsorganisationen und dem Lebensmittelhandwerk angehören.
Das Bündnis kritisiert, dass aufgrund fehlgeleiteter Agrarpolitik in den vergangenen zehn Jahren mehr als 100.000 Bauernhöfe aufgeben mussten. Außerdem belaste die deutsche Agrarpolitik, insbesondere durch übermäßige Fleischproduktion, die Umwelt und das Klima und zerstöre durch Dumpingexporte kleinbäuerliche Strukturen überall auf der Welt. Gleichzeitig formierten sich immer größere, global agierende Konzerne. In der Fusion der Chemiekonzerne Bayer und Monsanto sieht das Bündnis eine große Bedrohung, da künftig mehr als 60 Prozent des Saatgut- und Agrochemiemarktes von drei Mega-Konzernen beherrscht würden. Die Kartellbehörden müssten verhindern, dass bäuerliche Betriebe und Konsumenten von patentiertem Saatgut abhängig werden. Auf dem Traktor eines Brandenburger Bauers war zu lesen: „Bayer und Monsanto, bleibt uns vom Acker!“
Foto / „www.wir-haben-es-satt.de/Die Auslöser Berlin“ : Auch Traktoren aus Uelzen und dem Wendland nahmen an der Großdemonstration gegen industrielle Agrarproduktion in Berlin teil.