Die Wahl der grünen Energiepolitikerin fiel auf ein Architekturbüro, da Architektinnen und Architekten eine wichtige Rolle bei der Energiewende spielen. "Immerhin wird ein Großteil der Energie in Gebäuden verbraucht, und dort liegt auch ein großes Effizienzpotential durch energetische Sanierung," so Julia Verlinden.
Der Architekt Ralf Pohlmann aus Kiefen (Waddeweitz) gewährte der Bundestagsabgeordneten Einblick in zwei aktuelle Projekte: die Sanierung des Amtsturms in Lüchow und der Neubau der Grundschule in Clenze. „Ich kann mir jetzt noch besser vorstellen, wie komplex Bauprojekte sind und wie entscheidend dabei die Rolle der Architekturbüros ist. Von den Bedürfnissen der späteren Nutzer bis hin zur detaillierten und energiesparenden Lichtplanung müssen die Architekten alles im Blick haben, um am Ende zu einem guten und energieeffizienten Gebäude zu kommen“, beschreibt Julia Verlinden ihre Erkenntnisse aus dem Praxistag.
Insbesondere der Neubau der Grundschule in Clenze zeige die unterschiedlichen Anforderungen aus der Nutzung und einer energiesparenden Bauweise. Das neue Schulgebäude wird klimaneutral sein. Eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach produziert Strom, die Nahwärmeversorgung erfolgt aus einem Biogas-Blockheizkraftwerk in der benachbarten Gesamtschule. Das Gebäude soll nach den Sommerferien 2016 bezogen werden.
„Nicht nur das Energiekonzept des Schulgebäudes gefällt mir. Auch das Innenleben ist gut durchdacht. Erst wurde das Lern-Konzept entwickelt und dann das Gebäude drum herum geplant. Dafür gab es Zukunftswerkstätten und sogar eine Exkursion von Lehrern, Eltern, Kommunalpolitikern und Architekt in die Schweiz. Das ist Bürgerbeteiligung der besten Art“, findet Julia Verlinden.