Auch die hiesige Junge Union gibt der Zukunft des Landkreises Lüchow-Dannenberg nur noch wenig Chancen. Kurz vor der heutigen Sitzung des Kreistages fordert sie die Abgeordneten auf, "grünes Licht für das Gutachten zu geben". Allerdings soll es auch keine bedingungslose Kapitulation geben. Nach Vorstellungen der JU soll zum Beispiel der zukünftige (gemeinsame) Kreissitz in Lüchow bleiben.
Vor einigen Tagen hat bereits der Kreisverband der Jungen Union Lüchow-Dannenberg dieses Gutachten thematisiert. „Wir fordern alle Mitglieder des Kreistages auf, grünes Licht für das Gutachten zu geben“ sagt der JU Kreisvorsitzende David Beecken. Wie bereits von anderen politischen Vertretern geäußert, weist Beecken nochmals deutlich daraufhin, dass es lediglich um ein Gutachten geht. Die Zustimmung zum Gutachten bedeute keinesfalls, dass eine Fusion damit beschlossen sei. Es gehe vielmehr darum, sich als Landkreis alle Optionen offen zu halten, so Beecken weiter. Der christdemokratische Nachwuchs sieht das Gutachten als einen sinnvollen Schritt, im Rahmen der nach wie vor anhaltenden Strukturdebatte im hiesigen Landkreis.
„Natürlich fällt uns der Gedanke an eine mögliche Auflösung des Landkreises nicht leicht. Ganz im Gegenteil, als JU verstehen wir uns durchaus als Lokalpatrioten, daraus ergibt sich zwangsläufig, dass wir gern einen eigenständigen Landkreis behalten würden“, so der Kreisvorsitzende. Allerdings müsse man der Realität ins Auge sehen. Lüchow-Dannenberg stehe bedauerlicherweise in wirtschaftlicher Hinsicht ausgesprochen schlecht dar. Aus diesen Gründen müsse neben jeder Strukturdebatte auch immer das Thema der wirtschaftlichen Stärkung in Lüchow – Dannenberg Priorität haben. Nur leider lassen sich Dinge wie eine deutlich optimierte Verkehrsanbindung durch Straße und Schiene und eine daraus resultierende Industrieansiedlung nicht so einfach aus dem Hut zaubern.
„Deswegen ist es wichtig den Prozess einer möglichen Strukturreform konstruktiv mitzugestallten“, sagt Beecken. Er sehe zwar nicht die Gefahr einer Zwangsauflösung, allerdings sehe er bei einer möglichen Fusion in nächster Zeit für den hiesigen Landkreis einen enormen Gestaltungsspielraum. Man könne von einer Fusion auf Augenhöhe sprechen, das heißt, dass man auch berechtigte Forderungen zur Stärkung des Standortes Lüchow – Dannenberg stellen könne, und das sei immer besser als eine „bedingungslose Kapitulation“. Der JU-Vorsitzende wird da ganz deutlich: „Da der Hauptsitz der bereits bestehenden gemeinsamen Sparkasse in Uelzen ist, müsse man unter anderem über eine Ansiedlung des gemeinsamen Kreissitzes in Lüchow sprechen. Sparkassenhauptsitz und Kreisverwaltung seien nun mal die größten öffentlichen Arbeitgeber. Da macht es auch aus strukturellen Gründen Sinn, den Sitz eines Großkreises in Lüchow anzusiedeln“, so der JU-Vorsitzende.
Allerdings seien noch alle Fusionsgedanken Zukunftsmusik. Jetzt müsse man den ersten Schritt gehen und der heißt: „Zustimmung zu einem Gutachten zum Wohle unseres Landkreises“, so Beecken abschließend.
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