Wenn der Strom landesweit plötzlich und für längere Zeit ausfällt, liegt der Großteil des persönlichen und des öffentlichen Lebens lahm. Mehr als 100 Katastrophenschutz-Experten aus ganz Niedersachsen spielten am Mittwoch erstmalig durch, was in einem solchen Fall zu tun ist.
„Grundsätzlich ist der Katastrophenschutz landesweit hervorragend aufgestellt", stellte Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport, Stephan Manke, am Anfang des Workshops fest. "Aber unsere Partner der Feuerwehren, des Technischen Hilfswerks und viele weitere, meist ehrenamtliche Helfer, haben es immer wieder mit neuen Fragen und Herausforderungen zu tun. Darum ist es gut und richtig sich regelmäßig zu treffen - um Krisen meistern zu können, sollten sie am Ende auch tatsächlich eintreten."
Damit sich alle Akteure in der Gefahrenabwehr austauschen und aktuelle Probleme diskutieren können, wurde der gemeinsame Fachinformationstag durch die Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen Spitzenverbände, dem Innenministerium und der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz (NABK) initiiert. „Sehr wichtig ist dabei auch der externe Ratschlag und die Begleitung aus Wissenschaft und Forschung", betonte Staatssekretär Manke.
Der „Fachinformationstag Katastrophenschutz in Niedersachsen" soll zum festen Termin im Kalender der Experten werden. Dafür sprechen allein die diesjährigen Zahlen: Mit 300 Anmeldungen waren die 100 verfügbaren Plätze deutlich überbucht und stärker nachgefragt als von den Organisatoren vermutet. Darum sollen im nächsten Jahr die Kapazitäten erhöht werden, damit alle Anmeldungen auch berücksichtigt werden können .
Was allerdings auf dem Fachinformationstag nicht diskutiert wurde: was passiert, wenn es einen Unfall im oder gar einen Angriff auf das Zwischenlager für Atommüll in Gorleben gibt? Für diesen Fall gibt es immer noch keinen Katastrophenschutz-Plan, wie auch der Atomausschuss am Dienstag erneut bemängelte.