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Kiek mal, wer da so kiekt – 2. Trebeler Kiekemarkt 2010

Sehen und gesehen werden – aber ohne Stress. Aufgereiht wie auf einer Perlenschnur ließ es sich der Kiekemarkt in Trebel vor der Heidebäckerei Schulze aus der ersten Reihe bei Kaffee und Kuchen genießen. Rund 4000 Besucher interessierten sich am vergangenen Sonntag für das vielfältige Angebot auf dem Frühjahrsmarkt in Trebel.

Inzwischen hat es sich für Gäste aus nah und fern herum gesprochen: Auf dem Griepemarkt (der im Herbst stattfindet) wurde sich traditionell (seit 460 Jahren!) die oder der(?) gegriffen, die oder der man sich auf dem Frühjahrsmarkt ausge"kiekt" hatte.

Thorsten Hensel, Trebeler Geschäftsinhaber (Regionalwarenmarkt „Wendlandmarkt“) und Vorsitzender des veranstaltenden Markt- und Gewerbevereins, und Uwe Bartholomaeus, Wirt der Trebeler Bauernstuben, wissen um die historischen Gründe für den Frühjahrsmarkt in Trebel, den der Trebeler Markt-und Gewerbeverein vor einigen Jahren wieder aufleben ließ.  Zufrieden waren beide mit dem Erfolg des Marktes:  „Wir haben es so konzipiert, wie es jetzt ist,“ sagt Thorsten Hensel. „Die Kirmes behutsam integriert, weil sie nötig ist für die Jungen. Und die Händler so gut verlesen, dass Gefälliges zu gefälligen Preisen angeboten und auch tatsächlich gekauft wird.“

So wurden zum Beispiel am Stand von Kerstin Schmidt und Joachim Wischner aus Hitzacker gedrehte Knotenstöcke angeboten, die jemand auf der KLP schon für das Dreifache gesehen haben wollte. Laura Gädke (9) von der Freien Schule Hitzacker fand ihn so schön zum Balancieren, wohl weil sie es gerade in der Schule geübt hatte.

Ganz erstaunt über das Interesse zeigte sich auch der sympathische „Holzwurm“ Jörn Krützfeld aus Wittenborn bei Bad Segeberg. Am Nachmittag musste er seine inzwischen durch Kauf dezimierten bunten Holzgruppen für den Garten auf nur noch einer Standseite platzieren und so verdichten, dass der Kunde das Gefühl einer angenehmen Qual der Wahl hat. Sein mit Schmuck und Halbedelsteinen handelnder Kollege Thomas Hartwig aus der Kieler Gegend hatte ihn „mitgeschnackt“, „weil es für mich schon seit einigen Jahren im Wendland, hier, in Gartow und, und….. so gut gelaufen ist,“ wie er erklärt,

Zur Freude von Kindern und Eltern hatte der Keramikhof Dergenthin (nahe Perleberg) eine gute Idee mitgebracht: Zu Preisen ab 2,50 Euro konnten angebotene Gipsfiguren farbig bemalt werden – inklusive pädagogischer Betreuung, versteht sich.

Pellkartoffeln mit Quark und Leinöl ließen sich auf dem Markt zwar nicht finden - dafür aber frisch gebackene Rosmarinkartoffeln und hausgemachter Kuchen. Für den Appetit auf Kartoffeln mit Leinöl hatte die Ölmanufaktur Dreyer das Richtige für Zu Hause: Leinöl - bei unter 40 Grad aus der Schneckenölpresse gewonnen. Dem schreibt Firmenchefin Karola Marquard auch heilsame Kräfte gegen Krebs zu – ärztlich garantiert, so die Inhaberin der Ölmühle. Von Diesdorf ist sie gerade nach Schnackenburg gezogen „wegen der Ruhe dort“ (Elbstr.7; Tel: 5840/98936799)

Im Wendland darf die natürlich Umwelt-Komponente nicht fehlen, in Trebel aber einmal nicht ‚anti’ (z.B. Atom) sondern ‚pro’ – pro Bahn nämlich und viel beachtet das Förderverein-Projekt „Ostheide-Elbe-Bahn“ zwischen Uelzen und Dannenberg. Mit einer kleinen Solarbahn ließ sich Trebel einmal ganz anders erkunden. Eigentlich ein Wunder, dass der Widerstand das Thema noch nicht zu seinem gemacht hat, denn schließlich war der zweite Castor-Transport von 1996der letzte Zug vor der Streckenstillegung.

Eine weitere umweltverträgliche Fortbewegungsvariante bot eine Planwagenfahrt hinter zwei kräftigen Rösser-Hintern mit Albert Wolter, der seine Mitfahrer im Plauderton sach- und fachkundig in die Geheimnisse der Entstehung und Fortentwicklung der Nemitzer Heidelandschaft einführte. Und wer wollte, konnte auch mit der Heidekönigin Susanne Krause plaudern, die über den Markt lustwandelte.

Über dem munteren Treiben draußen im Sonnenschein vergaß so mancher, was an Programm in der prächtigen Feldsteinkirche (Chorgesang) im Pfarrgarten (Kuchenzelt) und im Innern der Trebeler Bauernstuben geboten wurde (Speisekarte, Tanz und Brautmodenschau).

Unmöglich alle 60 Aussteller ausführlich zu würdigen - aber beim Griepemarkt im Herbst werden sicherlich viele wieder mitmachen.  Denn schließlich diente der Frühjahrsmarkt historisch ja nur zum "Kieken" - zugegriffen wurde dann beim Erntemarkt im Herbst.

 

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Fotos: Bernd Bruno Meyer

 

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2010-05-07 ; von Bernd Bruno Meyer (autor),

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