Das Zusammenleben in Zeiten von Kontaktsperre, Homeoffice oder Zwangspause kann für eine Familie - vor allem mit Kindern - anstrengend und überfordernd sein. Da liegen schnell mal die Nerven blank. Dem Jugendamt ist es wichtig, dass Kinder in dieser schwierigen Situation bestmöglich geschützt werden.
Kinder dürfen ihre Spielkameraden nicht mehr treffen, Lernen soll Zuhause stattfinden, Kleinere Kinder müssen beschäftigt werden - während die Eltern mit ihren Sorgen u.a. um Einkommen und Job meist alleine fertig müssen. Und dazu noch die permanente Angst vor dem Virus.
Für Familien ist das eine extrem stressige Situation. Da liegen die Nerven schon mal blank - und es kommt öfter zu häuslicher Gewalt. "Für manche Kinder ist es lebensgefährlich", warnt Susann Fuhrmann, beim Landkreis Lüchow-Dannenberg zuständig für den Kinderschutz. "Gewalt in der Erziehung gehört nach wie vor in vielen Familien zum Alltag . Kinder haben das Recht auf eine gewaltfreie Erziehung." In der aktuellen Situation, die für Familien anstrengend und überfordernd werden kann, könne dies für misshandelte und sexuell missbrauchte Kinder im schlimmsten Fall tödlich enden, so Fuhrmann. Denn sie sind ihren Eltern schutzlos ausgeliefert.
"Hilfreiche Strukturen im Alltag entfallen", erklärt Fuhrmann, "da alle Kontakte auf ein Minimum reduziert werden müssen, sind Kinder mit ihren Eltern allein. Es können Eltern sein, die wohlmöglich schon in der Zeit vor Corona heillos überfordert waren oder auf Grund von Suchterkrankungen oder psychischen Störungen kaum fähig sind, sich um ihre Kinder zu kümmern." Daher sei es aktuell besonders wichtig, dass alle - Nachbarn, Postboten und andere - sehr aufmerksam sind.
Zusätzlich hat das Jugendamt ein Hinweisblatt mit praktischen Tipps sowie einer Liste von Beratungstelefonen und Hilfsorganisationen zusammengestellt - zum Download geht es hier!.
(Symbol)Bild von Gerd Altmann auf Pixabay