Auch in Gartow fand am Freitag Vormittag eine "Klima"-Demo statt. Rund 40 Menschen trafen sich auf der Hauptstraße, um für eine Verbesserung des Klimaschutzes zu demonstrieren.
Ein kleines Häufchen am Klimaschutz Interessierter traf sich am Freitag Vormittag auf Gartows Hauptstraße. Es waren rund 30 Menschen - dazu rund ein Dutzend Kinder aus dem Waldkindergarten - denen es wichtig war, zu zeigen, dass ihnen Klimaschutz am Herzen liegt.
"Es ist Zeit, etwas zu tun. Das muss jetzt realisiert werden," so eine junge Frau über ihre Motivation, sich für den Klimaschutz auf die Straße zu stellen. Eine andere Frau verglich die Erde mit einem schwer kranken Patienten, bei dem aber nicht die notwendigen Behandlungsmethoden angewandet werden.
Welchen Sinn macht es, für den Klimaschutz zu streiken, wenn viele der Probleme durch das eigene und das vieler Millionen Anderer verursacht werden? "Wir stehen hier, um uns mit Anderen auszutauschen, was WIR besser machen können." Damit verknüpft ist die Hoffnung, dass sich die Kritik "bis nach oben" weiterspricht und die Politik ihre Regelungsfunktion konsequenter wahrnimmt als bisher geschehen.
"Autos sollten schon von der Produktion her nicht so hohe Geschwindigkeiten fahren dürfen," war die Meinung einer Gartowerin. "Und ein Geschwindigkeitslimit von 130 auf den Autobahnen ist längst überfällig."
Vielen ist aber bewusst, dass politische Maßnahmen nur Stellschrauben in die eine oder andere Richtung sind. "Wir müssen alle etwas machen, nicht nur die Politik," war von einer jungen Frau zu hören. "Ich hoffe, dass sich das Verhältnis zum Auto von selber verändert, wenn es mit den Klimafolgen noch schlimmer wird."
Von dem gerade erst verabredeten Klimapaket erwarten sich die Gartower Demonstranten nicht allzu viel. "Es geht nicht darum, nur aufs CO2 zu gucken, da müssen viele Aspekte im Auge behalten werden," war nicht nur eine Meinung, die zu hören war. Eine isolierte Umweltpolitik sei nicht möglich.
Die Knirpse des Waldkindergartens hatten zwar Mühe, zu formulieren, warum sie beim Klimatag mitmachen. Aber was das Wort "achtsam" bedeutet, das wussten sie ganz genau: "liebevoll und freundlich mit der Natur umgehen heißt das." Was die umstehenden Erwachsenen begeistert kopfnickend bestätigten.
Übrigens: Bei der Klima-Demo in Lüchow hat die Polizei rund 1800 Teilnehmer gezählt. In Lüneburg sollen es demnach weit mehr als 3000 und in Uelzen gut 1300 Menschen gewesen sein, die sich am Klimatag beteiligten.
Foto | Angelika Blank: Dieser kleine Knirps auf der "Klima"-Demo in Gartow war sichtlich stolz darauf, ein "Klimafreund" zu sein.