Nun ist es amtlich: Hitzacker ist staatlich anerkannter Kneipp-Kurort. Am Dienstag übergab Harald Ottmar, Leiter der Regierungsvertretung Lüneburg, Hitzackers Bürgermeister Dr. Karl-Heinz Jastram die Prädikatsurkunde.
Ganz ganz à la Kneipp ging es zu beim offiziellen Ernennungs-Akt im Parkhotel: Bei Sauerkrautsaft und Selleriemost, Gurkentalern auf Pumpernickel und ähnlich gesundheitssträchtigen Häppchen freuten sich Repräsentanten aus Stadt und Samtgemeinde und weitere Gäste über die Auszeichnung, die Bürgermeister Jastram nicht nur zum Danken, sondern auch zum Ausblick veranlasste: Das Prädikat Kneipp-Kurort sei kein Abschluss unter einem vieljährigen Bemühen, sondern ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem noch höheren Status: zum Bad Hitzacker.
Schon einmal besaß die Elbestadt diesen Titel. Im Jahre 1883 war er ihr verliehen worden angesichts der Heilquelle, die dortselbst sprudelte und viele Kurgäste an die Elbe lockte. Doch, so ist es einem historischen Rückblick zu entnehmen: „Hitzacker konnte sich auf dem Markt der Kurbäder nicht behaupten“; in der schweren Inflationszeit der Weimarer Republik ging der Titel „Bad“ verloren. Die nun verliehene Kneipp-Kurort-Urkunde, so Karl-Heinz-Jastram, sei ein Motivationsschub auf Hitzackers weiterem Weg, wieder Bad zu werden.
Hohe Anforderungen erfüllt
Das Prädikat Kneipp-Kurort sei nicht so einfach im Vorübergehen zu erreichen, betonte Harald Ottmar als Vertreter der Niedersächsischen Landesregierung. Jene Anerkennung sei mit einer Menge Arbeit verbunden – im Vorfeld der Prädikatsvergabe und auch in der Zukunft. Eine Kommune, die Kneipp-Kurort werden möchte, müsse hohe Qualitätsanforderungen an sich stellen lassen, und die nachzuweisende Qualität müsse auch im bundesweiten Vergleich bestehen, - im Interesse der Erholungs- und Heilungssuchenden.
Dass Hitzacker die vielfältigen Ansprüche an einen regelrechten Kneipp-Kurort erfüllt, habe eine Fachkommission vor einiger Zeit vor Ort festgestellt, erinnerte Ottmar. Im Gutachten, dass dieses Gremium erstellte, ist unter anderem festgehalten, dass es in der Elbestadt ausreichend Betriebe mit Kneipp-Angeboten gibt und dass die Kneipp-gemäße ärztliche Versorgung vorhanden ist. In Hitzacker, so hob der Regierungsvertreter hervor, werde aber über die Minimalanforderungen hinaus weit mehr geboten. So erlaube die Nähe zum Biosphärenreservat Elbtalaue eine gute Verbindung zwischen Mensch und Natur, und auch das musikalische und weitere kulturelle Geschehen in Hitzacker beschere den Gästen ein positives Erlebnis.
Qualität wichtig für Hotels und Gastronomie
Nicht zu übersehen sei die Bedeutung des Prädikats Kneipp-Kurort für den Tourismus, bemerkte Harald Ottmar und würdigte in diesem Zusammenhang das Engagement für den Fremdenverkehr vor Ort, wie es zum Beispiel die Elbtalaue-Wendland-Touristik (EWT) verkörpere. Wünschenswert sei es, so Ottmar sinngemäß, wenn noch mehr in puncto Qualitäts-Initiative geschehen würde, weil viele Kunden den Faktor Qualität bei der Auswahl eines Reiseziels in den Vordergrund stellen. Dies zu beachten, sei wichtig für Hotel und Gastronomie, wenn man sich einen längeren Aufenthalt der Gäste wünsche.
„Hitzacker hat aufsteigende Tendenz“
Besonderes Augenmerk sei auch der Barrierefreiheit eines Ortes für Kur- und Erholungsgäste zu widmen, unterstrich der Regierungsvertreter. Dabei sei zu bedenken, dass nicht allein ältere Menschen von Beschwerden betroffen sind, die das Vorhandensein von Bewegungsfreiraum erfordern. Hitzacker sei auch hinsichtlich dieser Barrierefreiheit auf gutem Wege und möge diesbezüglich weiter voranschreiten. Harald Ottmar schloss seine Laudatio mit der Feststellung: „Hitzacker hat aufsteigende Tendenz!“
Foto: Hagen Jung / (von rechts) Harald Ottmar übergibt die Urkunde an Bürgermeister Jastram
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