Herrenlose Koffer sind schon seit längerem für die Polizei immer wieder Grund zur Nervosität - auch wenn sie an einer ganz normalen Bundesstrasse ausserhalb von Ortschaften unter Bäumen am Strassenrand auftauchen - wie am Montag morgen an der B 71 bei Salzwedel. Ganze drei Stunden war die Bundesstraße gesperrt - ein Großaufgebot von Polizei, Feuerwehr, Rettungskräften und Spezialteams des Landeskriminalamts im Einsatz. Das Ergebnis: der Koffer war leer. Und wer zahlt nun die Kosten?
Am 31.08.09 wurde um 9:25 Uhr dem Polizeirevier Salzwedel durch einen Bürger mitgeteilt, dass sich ein herrenloser Koffer an der B71 zwischen Cheine in Richtung Seebenau, etwa 300m vor der Notrufsäule, in einer Senke, befindet. Nach ersten Ermittlungen konnte die Polizei nicht ausschließen, dass es sich bei dem Koffer um einen gefährlichen Gegenstand handelt.
Vor allem die Position des Koffers machte der Polizei Sorgen: "Der Koffer stand parallel exakt ausgerichtet zur Straße. Das ist uns schon merkwürdig vorgekommen. Es sah aus, wie absichtlich dort abgestellt," so Tina Beck vom Polizeirevier Altmarkkreis Salzwedel.
Wie in solchen Fällen üblich, so die Polizei, wurde daraufhin die B71 in diesem Bereich vollständig gesperrt. Ebenso üblich bei dem Verdacht auf gefährliche Gegenstände: Rettungskräfte und Feuerwehr wurden vor Ort in Bereitschaft versetzt, Spezialkräfte des Landeskriminalamtes zur Untersuchung des Koffers angefordert. Um 12:35 Uhr konnten die "USBV"- Entschärfer (USBV = Unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtungen) des Landeskriminalamtes Sachsen-Anhalt den Koffer öffnen und dessen Ungefährlichkeit melden. Der Koffer war leer. Um 12:40 Uhr wurde die Sperrung der B71 aufgehoben und vor Ort der Einsatz beendet. Der Koffer ist durch Polizeibeamte des Polizeireviers Salzwedel übernommen worden. Die Ermittlungen zur Herkunft des Koffers wurden aufgenommen und dauern derzeit noch an.
Zum Einsatz kamen neben den Beamten des Polizeireviers Altmarkkreises Salzwedel, Beamte des Landeskriminalamtes, der Polizeihubschrauber, die freiwillige Feuerwehr Salzwedel mit 4 Feuerwehrleuten sowie ein Fahrzeug und ein Rettungswagen mit 3 Rettungssanitätern.
Foto: Polizei Salzwedel