Seit Jahrzehnten beobachten Einwohner im Gartower Raum regelmäßig Tiefflüge über das Gorlebener Zwischenlager. Ein Sicherheitsrisiko. Nun hat Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel sich an den Bund gewandt, um ein Ende der Gorleben-Überflüge zu erreichen.
Der niedersächsische Umweltminister Stefan Wenzel will Übungsflüge der
Bundeswehr über das Zwischenlager Gorleben stoppen. Er habe
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) in einem Brief darüber
informiert, dass die Anwohner wegen der Überflüge besorgt seien, heißt es
in Medienberichten.
Regelmäßig hat die Bundeswehr in den vergangenen Jahrzehnten Tiefflüge über das Zwischenlager durchgeführt - sehr zur Sorge von Gorlebengegnern, die der Sicherheit der 113 Castorbehälter, in denen hochradioaktiver Atommüll lagert, nicht trauen. Denn das Gebäude des Zwischenlagers ist lediglich eine Leichbauhalle, die kaum Schutz gegen Flugzugabstürze bietet.
Wiederholt hatte die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg
e.V. (BI) gefordert, dass das „Spiel mit dem Feuer“ ein Ende haben
müsste. Dabei ging es den Atomkraftgegner/innen um mögliche
Terroranschläge, aber schon lange steht auch der zivile und militärische
Luftverkehr im Fokus der Kritik.
In letzter Zeit haben die Tiefflüge nachgelassen. Es ist unklar, ob die Bundeswehr ihre Übungsstrecken geändert oder ob die Übungsfrequenz nachgelassen hat.
Umweltminister Stefan Wenzel will nun für Klarheit sorgen. " Überflüge über Atommülllager sollten aus Vorsorgegründen vermieden
werden," so Wenzel in seinem Brief an Dobrindt. "Eine Selbstverpflichtung der Bundeswehr reicht dafür nicht aus.
Deshalb brauchen wir eine klare rechtliche Regelung.“