Krabbenpulen mit Genuss

Mehr als hundert Interessierte zog vergangenes Wochenende der "Wollhandkrabbentag" am Vietzer Museum an. Mit Genuss machten sie sich über die frisch gekochten Krabbeltiere her, die Fischermeister Christian Köthke mitgebracht hatte.

Bei manchen alteingesessenen Vietzern kamen Kindheitserinnerungen hoch, als Fischer Christian Köthke seinen Riesenbottich mit Wollhandkrabben auf den Hof fuhr. "Als Kinder sind wir immer losgezogen und haben die Krabben mit der Hand aus der Elbe geholt," erzählte eine Frau. Andere mochten mit den zwickenden Tieren nicht wirklich etwas zu tun haben - aber frisch gekocht nahmen sie sie als Delikatesse gerne mit. Über den Tag verteilt interessierten sich über hundert Gäste für die bis zu 8 cm großen Krabbeltiere. 

Christian Köthke erzählte, dass er für die Wollhandkrabben - die in der Elbe zahlreich vorkommen - durchaus eine Anzahl Kunden hat, die sie regelmäßig in großen Mengen kaufen, darunter auch Asiaten, für die "Eriocheir sinensis ", so der lateinische Name,  eine kostbare Delikatesse ist. In China werden durchaus 15,- Euro pro Krabbe bezahlt," wusste Köthke zu berichten.

Sie schmecken wirklich gut, die rund 8 cm großen Krabbeltiere, deren Beine auch schon mal 30 cm umfassen können. Leicht süßlich das Fleisch aus den Scheren und etwas weicher als das Fleisch von Nordsee-Krabben.

Die Initiatorin des "Wollhandkrabbentages" am Vietzer Museum, Barbara Tietze, erklärte die richtige Technik für das Knacken der harten Schalen, bevor sich die Gäste über die frisch gekochten Krebse lustvoll hermachen konnten. Denn das Aufbrechen ist eine Kunst für sich. Mit Fingern, Messern und auch mit einer Nagelschere gingen die Esser zu Werke, bevor sie das Innere genießen konnten.  Am Ende des Tages waren rund 300 Wollhandkrabben zum kulinarischen Erlebnis geworden - obwohl nicht jeder Interessierte auch Spaß am Essen der Tierchen hatte.

Foto / Angelika: "Krebs"rot warten frisch gekochte Wollhandkrabben auf interessierte Esser.