Thema: corona

Krankenpfleger wehrt sich gegen Vorwürfe

Der infizierte Krankenpfleger aus dem Dannenberger Krankenhaus sieht sich diskreditiert. Er habe sich rechtzeitig testen lassen und auf keinen Fall etwas verschwiegen, wehrt sich der Pfleger gegen missverständliche Formulierungen des Landkreises.

Als der Landkreis am 12. April mitteilte, dass sich ein Krankenpfleger an der Dannenberger Klinik mit Covid-19 infiziert hatte, wurde in der Meldung suggeriert, der Pfleger habe seine Symptome verschwiegen. Tatsächlich hieß es in der Meldung: ...
... "die er ignorierte oder seinen Kollegen und Vorgesetzten verschwieg. Am Karfreitag bemerkte der ärztliche Dienst der Klinik die Symptome des Mannes und ordnete sofort einen Test an ."

Am Montag trat der Betroffene nun diesen Suggestionen entgegen. Er meldete sich beim Landratsbüro und teilte dort mit, dass er Wert auf die Feststellung legt, "dass er sich nicht fehlverhalten habe und dass im Verlauf der Woche bei ihm kein Verdacht aufgekommen sei, er sei an Covid-19 erkrankt."

Wie die Kreisverwaltung mitteilte, habe der junge Mann Landrat Jürgen Schulz geschildert,  dass er Birkenpollen-Allergiker sei und sich am Dienstag eine Hypersensibilisierungsspritze geben lassen. Dies führe gelegentlich zu Reaktionen wie beispielsweise einem leichten Anstieg der Temperatur. Er habe keinerlei Symptome an sich bemerkt, die auf eine Covid-19-Erkrankung hindeuteten, heißt es aus dem Kreishaus.

Am Freitag, den 10. April habe er ohne Symptome und fieberfrei in der Frühschicht gearbeitet. Erst nach Feierabend, am Nachmittag, habe er wieder einen Temperaturanstieg bei sich festgestellt. Er habe sich dann selbst in die Notaufnahme der Klinik begeben und sei dort untersucht worden. Auch zu diesem Zeitpunkt bestand noch kein Verdacht auf eine Covid-19-Infektion. Vorsorglich sei ein Test gemacht worden, der sich am Samstag – für ihn überraschend – als positiv herausstellte.

Der Erkrankte hatte nach jetzigem Erkenntnisstand Kontakt zu 15 Kolleginnen und Kollegen, von denen sich 13 in häuslicher Quarantäne befinden, darunter acht Lüchow-Dannenberger.

Es gab Kontakt zu insgesamt 23 Patientinnen und Patienten. Nach den Ermittlungen des Gesundheitsamt sind darunter 18 Personen aus dem Landkreis Lüchow-Dannenberg und fünf aus anderen Landkreisen. Letztere wurden zuständigkeitshalber an die Gesundheitsämter des ersten Wohnsitzes abgegeben.

Von den Patienten aus Lüchow-Dannenberg befinden sich fünf noch in der Dannenberger Klinik, drei werden anderweitig stationär behandelt, zwei Personen halten sich wieder in ihrem Alten- und Pflegeheim auf. Diese zehn Personen sind von anderen PatientInnen bzw. Bewohnern streng isoliert. Für sechs Personen hat das Gesundheitsamt eine häusliche Quarantäne angeordnet. Eine Person erhielt keine Quarantäneauflage. Die Ermittlungsarbeit ist allerdings noch nicht abgeschlossen, teilt das Gesundheitsamt mit. Zur Zeit versuche man mit Nachdruck, eine weitere Person, die auf der Liste der Kontaktpersonen steht, zu erreichen. 




2020-04-14 ; von asb/pm (text),
in 29451 Dannenberg (Elbe), Deutschland

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