Landrat Jürgen Schulz startet einen neuen Versuch, für die über 80-jährigen, die nicht von den mobilen Teams geimpft werden, Impfungen innerhalb des Landkreises zu ermöglichen - mit Hilfe einer "Kommunalen Impf-Allianz".
Es wird im Landkreis Lüchow-Dannenberg keine gesonderte Impfstation geben. Das hat das Land schon vor einigen Wochen deutlich gemacht. Nun schlägt Landrat Jürgen Schulz Gesundheitsministerium Carola Reimann vor, eine "Kommunale Allianz" zu bilden, die für die zu Hause lebenden über 80-jährigen Impfmöglichkeiten im Landkreis organisieren soll.
Damit greift Landrat Jürgen Schulz ein Problem auf, welches bisher wenig Beachtung fand: Lediglich rund 10 % der rund 4500 über 80jährigen im Landkreis lebt in Alten- und Pflegeheimen. Der weitaus größere Teil lebt zu Hause und wird von Angehörigen und/oder Pflegediensten versorgt. Selbst wenn die SeniorInnen keine Pflegestufe haben, so ist doch vielen eine Fahrt nach Uelzen kaum möglich.
"Der Landkreis Lüchow-Dannenberg teilt nicht die Auffassung, dass zwischen den Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen einerseits und den über 80jährigen im häuslichen Umfeld andererseits ein nennenswerter Unterschied zu sehen ist," so der Landrat in seinem Schreiben an die Ministerin."Über 80jährige im häuslichen Umfeld haben in vielen Fällen häufig Kontakte mit pflegenden und betreuenden Angehörigen sowie z.B. Handwerkern, die ihrerseits wieder eine Vielzahl von sozialen Kontakten im beruflichen Umfeld o.ä. haben."
Mit seinem Schreiben möchte Landrat Schulz die Erlaubnis des Landes für die Einrichtung einer "Kommunalen Impf-Allianz" der drei Samtgemeinden und des Landkreises erhalten. Sein Vorschlag: die Allianz richtet drei Impfstationen ein, die wie Altenheime mit all den dazugehörigen Bedingungen funktionieren. Nach dem Konzept tritt der Landkreis an die gleiche Stelle wie die Heimleitung der regulären Heime auf und übernimmt deren koordinierende Aufgaben.
Auch für den gesamten Ablauf gibt es konkrete Vorschläge: Sämtliche Aufgaben, die zum Impfverfahren gehören, wie z. B. die Information der Impfberechtigten, die Terminkoordination sowie der Transport würde von der Impf-Allianz organisiert. Die Impfung selber soll nach dem Konzept von den mobilen Teams durchgeführt werden, die auch in den regulären Heimen impfen. Um die bereits bestehenden mobilen Teams nicht zusätzlich zu belasten, würde die Kommunale Allianz ein zusätzliches Team organisieren, falls es notwendig ist.
Nach Überzeugung des Landrats würde ein derartiges Verfahren deutlich unter den Kosten liegen, die vom Ministerium bereits für Gesamtbeförderungen zum Impfzentrum Uelzen anerkannt wurden.
"Im Interesse der ältesten Mitmenschen im Landkreis Lüchow-Dannenberg und im Geiste gelebter Kommunaler Daseinsvorsorge bitte ich um umgehende Freigabe und Unterstützung dieses Vorschlages, sobald verbindlich erkennbar ist, dass für diese Aktion innerhalb eines Zeitraumes von 6 - 8 Wochen 6.000 bis 8.000 Impfdosen zur Verfügung stehen," so der dringende Wunsch an die Ministerin.