Am kommenden Samstag, dem 30. April, dem Tag der Erneuerbaren Energien, will der Verein WendenEnergie e.V. mit Unterstützung der Bürgerwind Betreibergemeinschaften auf dem Jeetzeler Berg ein Fest ausrichten. Anlass ist das Erreichen des „100-Prozent-Zieles“ im Strombereich...
Denn schon einige Jahre vorher als geplant, wird der Strom in Lüchow-Dannenberg bereits jetzt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien hergestellt, wie Dieter Schaarschmidt von der Betreibergemeinschaft mitteilt. Und dort, wo vor 16 Jahren alles anfing, unter den Windkraftanlagen bei Jeetzel, soll dieses Ziel gefeiert werden. Das wird verbunden mit einem Tag der offenen Tür. Ab 11 Uhr können alle, die es bisher noch nicht geschafft haben, eine der Windkraftanlagen besteigen. Schaarschmidt: „Ein Glas Sekt gibt es aber erst, wenn man heil wieder unten angekommen ist!“
Im Festzelt unter der großen Windkraftanlage bei Klennow gibt es ab 14 Uhr Vorträge, Kaffee, Kuchen und heiße Anti-Atom-Waffeln.
Dipl. Ing. Daniela Weinand wird die genaue Zusammensetzung des 100-Prozent-Stromes erläutern, Dipl. Ing. Christian Lutz ein neues Solarprojekt vorstellen und Dieter Schaarschmidt über die aktuelle Diskussion zum Netzausbau und zu Speichertechniken berichten.
Das Fest wird um 17.00 Uhr beendet. Um 19 Uhr wird auf der Mitgliederversammlung des Vereines WendenEnergie im Restaurant Hotel Dolgow auch über neue Pläne für ein Besucherzentrum diskutiert.
Wie Schaarschmidt berichtet, sei es sehr erfreulich, dass die Region in der aktuell bundesweit geführten Diskussion über den Atomausstieg und die komplette Versorgung mit Erneuerbaren Energien mit gutem Beispiel vorangeht. Allerdings bedauert Schaarschmidt, „dass wir es nicht geschafft haben, Lüchow-Dannenberg als Modellregion für eine 100 Prozent gesicherte Versorgung gefördert zu bekommen. Dazu hätte die Verknüpfung und zentrale Steuerung der Anlagen gehört und die Biogasanlagen hätten dann über ihre Gasspeicher, einen großen Teil des Ausgleiches für die Schwankungen im Bereich von Wind und Sonne übernehmen können. Im Moment haben wir die 100 Prozent nur über das Jahr bilanziert erreicht. Doch je mehr sauberen Strom wir exportieren, um so wichtiger wird die möglichst regionale Speicherung, die auch hilft, den ganz großen Netzausbau zu vermeiden.“
Damit dies gelingt, soll bei der nächsten Änderung des Erneuerbaren Energien Gesetzes ein Last- oder Speicher-Bonus eingeführt werden, der besonders für Biogasanlagen und Erbauer neuer Speichertechniken interessant wird. Dann, so Schaarschmidt, „werden wir sicherlich schnell zu einer 100 Prozent verlässlichen Erneuerbaren Energie-Region!“
Foto: WendenEnergie / Ein Mix aus Windkraft, Biogasanlagen und Solarenergie sorgt für die 100%ige Energieversorgung des Landkreises aus Erneuerbaren Energien.