Wer praktische Erfahrungen sammeln und gleichzeitig für die Natur aktiv werden möchte, ist im Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) genau richtig. Im Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue bieten gleich vier Einsatzstellen jungen Leuten zwischen 16 und 26 Jahren diese Möglichkeit. Noch sind Plätze frei.
Von August 2014 bis zum Sommer 2015 suchen das Biosphaerium Elbtalaue in Bleckede, die Biosphärenreservatsverwaltung Niedersächsische Elbtalaue in Hitzacker, das Landwirtschaftliche Bildungszentrum Echem (LBZ) und die Storkenkate Preten Freiwillige und bieten dabei ganz unterschiedliche Tätigkeitsschwerpunkte an.Das Biosphärium Elbtalaue in Bleckede bietet das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) an Ganztagsschulen an und setzt damit einen starken Fokus auf die Umweltbildung. Während Katharina Zwiener derzeit mit der 5. und 6. Klasse der Realschule Bleckede den Geheimnissen und Besonderheiten des Biosphärenreservats auf die Spur kommt, geht es bei Hanna Gerken in der 3. und 4. Klasse der Grundschule beispielsweise um Erneuerbare Energien. Im Biosphaerium macht Katharina die Vorbereitung und Durchführung der Kindergeburtstage, bei denen es zum Beispiel eine Reise ins Mittelalter gibt, viel Spaß. Hanna findet Öffentlichkeitsarbeit spannend – vor allem, wenn sie so praxisnah ist wie am Stand des Biosphaeriums beim Wassererlebnistag am Kiekeberg oder bei der Reisemesse in Hamburg.
Lea Zwilling, die von Bonn für ein FÖJ in die Biosphärenreservatsverwaltung nach Hitzacker gekommen ist, fand ihren "FÖJ"-Ort über die Einsatzstellen-Datenbank der Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz (NNA). Von der Aktualisierung der Website, über das Projekt „Junior Ranger“ bis zur Veranstaltungsorganisation und -durchführung ist sie in den Bereichen Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit vielfältig eingebunden. Eines der Highlights der letzten Monate ist für die junge Bonnerin die Teilnahme an einer Eulenberingung gewesen, die sie als „absolut genial“ beschreibt.
Tierfütterung, Führungen und Landschaftspflege
FÖJler Rashid Büscher haben an der Stellenbeschreibung des Landwirtschaftlichen Bildungszentrums Echem (LBZ) vor allem Praxisbezug und die Arbeit draußen angesprochen. Er durfte beispielsweise gemeinsam mit den Berufsschülern an einem Lehrgang für Rinderhaltung teilnehmen. Auch im LBZ erwartet die FÖJler ein spannendes Aufgabengebiet, das von Stallarbeit, Tierfütterung und nächtlichen Tiergeburten über Mitarbeit bei der Ausarbeitung von Lehrgängen und bei der Veranstaltungsdurchführung reicht. Kindergärten und Schulklassen, die über das SCHUBZ (Umweltbildungszentrum der Hansestadt Lüneburg) nach Echem kommen, werden von Rashid durch den Stall geführt und lösen spannende Aufgaben.
Auf der anderen Elbseite in der Storkenkate Preten packt Pia Bachmann bei der Renaturierung landwirtschaftlicher Flächen kräftig mit an. Langeweile kommt bei Ihr nicht auf: „Die einzige richtig konstante Aufgabe ist das Ablesen der Pegelstände jeden Montagmorgen“, berichtet die Lüneburgerin. Von der Vogelzählung, über die Gartengestaltung und die Mitarbeit bei der Ausstellungserneuerung ergeben sich für Pia viele Möglichkeiten, eigene Ideen einzubringen. Als Wunschprojekt hat sie sich die Kartierung der Sumpfbrenndolde ausgesucht, wozu sie nun einen Bericht erstellt.
FÖJ hilft bei der Berufsorientierung
Einig sind sich die fünf darin, dass das Freiwillige Ökologische Jahr – auch durch die Vielfältigkeit der einzelnen Einsatzstellen – eine gute Möglichkeit bietet, um sich für die Studien- bzw. Berufswahl zu orientieren. Neben den interessanten Aufgaben ist das Jahr aber auch eine gute Gelegenheit, fern von zu Hause auf eigenen Beinen zu stehen.
In ganz Niedersachsen sind in 189 Einsatzstellen 258 Plätze zu vergeben. Die erste Bewerbungsphase lief bis zum 15. März 2014 über die NNA. Aber auch eine Bewerbung zum jetzigen Zeitpunkt ist kein Problem, da sich Interessierte nun bis zum Juni direkt bei der Einsatzstelle bewerben können.
Während des FÖJ erhalten die Teilnehmenden ein monatliches Taschengeld von 155 bis 235 Euro – je nachdem, ob Unterkunft oder Verpflegung gestellt wird. Außerdem werden Beiträge für die Kranken-, Renten-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung gezahlt. Die Übersicht der Einsatzstellen und Informationen zum Bewerbungsverfahren sind auf der Homepage der NNA, www.nna.niedersachsen.de, zu finden.
Die Datenbank auf der Website zeigt, in welchen Einsatzstellen noch freie Plätze zur Verfügung stehen. Wer nun Lust auf ein FÖJ im Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtaue bekommen hat, kann sich auch gerne direkt mit den Einsatzstellen in Verbindung setzen.
Foto / Biosphärium Bleckede: Rashid Büscher, Lea Zwilling, Katharina Zwiener, Hanna Gerken und Pia Bachmann (von links) sind nur fünf von über 200 "FÖJlern" in Niedersachsen.