Pünktlich zum Internationalen Männertag hat die IG Bau eine gute Nachricht für alle Bauarbeiter: Die beheizte Toilette auf dem Bau ist Vorschrift - Baustellentoiletten müssen ab sofort eine Mindesttemperatur von 18 Grad haben.
Es geht nichts über ein „warmes
Örtchen“: Bauarbeiter im Kreis Lüchow-Dannenberg können sich in
diesem Winter zum ersten Mal über beheizte mobile Toiletten auf den
Baustellen freuen. 18 Grad Celsius – das ist die jetzt
vorgeschriebene „WC-Häuschen-Temperatur“. Geregelt ist dies in
den aktuellen Arbeitsstätten-Regeln, so die IG Bauen-Agrar-Umwelt
(IG BAU).
Das „Warm-WC“ mache Schluss mit dem Frieren auf der Baustellen-Toilette. „Es gehört Überwindung dazu, sich bei Frost auf eine eiskalte Brille zu setzen. Wenn ‚Toi Toi, Dixi & Co.‘ jetzt beheizt werden müssen, hat das Bibbern auf dem Örtchen endlich ein Ende“, sagt Rohland Bartels.
Der Bezirkschef der IG BAU Nord-Ost-Niedersachsen geht nicht davon aus, dass die exakt vorgeschriebene „Toilettenkabinen-Temperatur“ auf den Baustellen im Kreis Lüchow-Dannenberg penibel mit dem Thermometer nachgemessen wird. „Selbst dann, wenn es sich in der Praxis jetzt durchsetzt, dass eine Toilette am Arbeitsplatz kein Kühlschrank mehr sein darf, ist das schon ein Erfolg. Das betrifft neben den Baustellen übrigens auch den Garten- und Landschaftsbau“, so Bartels. Er appelliert an die Unternehmen im Kreis Lüchow-Dannenberg, eine elektrische Zusatzheizung in den Kabinen von mobilen Toiletten zu installieren. Je nach Wetter müsse bis Ende April geheizt werden.
„ Jedes mobile Baustellen-WC mit Notheizung ist allerdings auch nur eine Notlösung. Besser sind fest installierte Toiletten in Sanitärräumen oder ein Toiletten-Container“, macht Rohland Bartels deutlich. Der Chef der IG BAU Nord-Ost-Niedersachsen erwartet, dass etliche Arbeitgeber im Kreis Lüchow-Dannenberg in der Toilettenfrage jetzt umdenken: „Statt mobile WC-Kabinen aufwändig zu heizen, werden sie hoffentlich eher bereit sein, für ordentliche Toiletten zu sorgen.“ Schon deshalb sei das „18-Grad-Warm-WC“ gut, so Bartels.
Wenn eine Toilette auf dem Bau Tag für Tag benutzt werde, müsse diese auch täglich gereinigt werden. „Viele Arbeitgeber vergessen das leider. Schlimmer ist es aber, wenn sie gleich die ganze Toilette ‚vergessen‘. Immer wieder gibt es Baustellen, wo das mobile WC zu spät oder gar nicht aufgestellt wird“, berichtet Bartels. Die Bauarbeiter müssten sich dann im Fall der Fälle drum herum eine Toilette suchen und beispielsweise in der Nachbarschaft schellen. „Das geht gar nicht. Und deshalb gibt es für eine fehlende Toilette auch ein saftiges Bußgeld: 600 Euro kann es den Chef kosten, wenn er am Baustellen-WC spart“, so Bartels.
Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Nord-Ost-Niedersachsen macht zudem darauf aufmerksam, dass zu jeder Baustellen-Toilette auch ein Waschbecken gehöre. „Erst wenn dann auch Seife, Handdesinfektion und eine Hautpflege zum Einreiben der Hände da sind, ist die Sache perfekt“, sagt Rohland Bartels.
Foto / IG Bauen-Agrar-Umwelt: Das Frieren auf dem Baustellen-"Örtchen" hat jetzt ein Ende.