Die erste Ausstellung der Reihe „Tschernobyl 25 – expeditionen“ des Westwendischen Kunstvereins öffnet am Wochenende zum letzten Mal ihre Pforten. Zum Abschluss laden Dr. Jochen Herbst und Gerhard Ziegler am Freitag Abend in den Zehntspeicher zu einem Gespräch über die Sonderbarkeiten der verseuchten Zone um Tschernobyl ein.
Beide haben die „Tschernobylske Polissja“, die weitestgehend verlassene Gegend um Pripjat in den vergangenen Jahren des öfteren besucht - Dr. Jochen Herbst, um die Ausstellungsreihe in Gartow vorzubereiten, Gerhard Ziegler dokumentiert „die Zone“ bereits seit 2000 filmisch.
„In die Zone zu fahren ist für mich immer wieder ein faszinierendes Erlebnis“, so Gerhard Ziegler. Denn so verlassen ist die 4000 km2 große Region mit ihren tiefen Wäldern, ausgedehnten Sümpfen und rund 400 aufgegebenen Dörfern gar nicht.
Während die Natur Dörfer und Städte gleichermaßen zurück erobert, sind "Wiederansiedler" in ihre Heimatdörfer zurückgekehrt und nutzen Schmuggler und Kleinkriminelle die Region als Rückzugsort und noch immer für Raubzüge.
Viele der Wiederansiedler sagen von sich, daß sie „woanders schon längst gestorben“ wären. Übrigens: in der Stadt Tschernobyl leben und arbeiten regelmässig mindestens 1000 Menschen.
Bevor sich dann vom 4. Juni an die nächste Ausstellung „Ethnographische Spurensuche“ mit den Folgen des Kulturverlusts beschäftigt, gibt es am Freitag Abend, dem 27. Mai um 20.00 Uhr im Zehntspeicher Gartow ausgiebig Gelegenheit, von Jochen Herbst und Gerhard Ziegler mehr über die unbekannten Seiten der „Zone“ und ihrer Menschen zu erfahren.
Übrigens: Die Ausstellung „Menetekel“ ist letztmalig am Freitag von 16 – 19 Uhr sowie am Samstag, dem 28. Mai, von 14 -18 Uhr geöffnet.