„Mappus, behalt Deinen Müll!“

Vor der Stuttgarter Villa Reitzenstein, dem Amtssitz des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Stefan Mappus, demonstrierten am Mittwoch Atomkraftgegner aus verschiedenen Bundesländern. Sie haben vor der Einfahrt 126 schwarz-gelbe Fässer aufgebaut, um auf das ungelöste Problem der Atommüll-Entsorgung hinzuweisen.

Auf einem großen Banner steht „Mappus, behalt Deinen Müll!“ Beteiligt sind an der Aktion, die von der bundesweiten Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt organisiert wurde, auch die Bürgerinitiativen der niedersächsischen Endlager-Standorte Asse, Gorleben und Schacht Konrad.

„Stefan Mappus vertritt offensiv die Interessen des Stromkonzerns EnBW, der seine alten  störanfälligen Atomkraftwerke weiterbetreiben will, um damit riesige Gewinne zu machen“, erklärt Jochen Stay, Sprecher von .ausgestrahlt. „Das Risiko tragen die Menschen in Baden-Württemberg, denn jeden Tag kann es in einem der Reaktoren zur Katastrophe kommen. Deshalb fordern wir die Stilllegung der Atomkraftwerke – nicht nur in Baden-Württemberg.“

„Die 126 Fässer stehen stellvertretend für die 126.000 Fässer mit radioaktiven Abfällen, die im einsturzgefährdeten und absaufenden Atommüll-Lager Asse II eingelagert wurden“, so Dipl. Ing. Udo Dettmann von Asse II-Koordinationskreis. „Diejenigen, die sich damals für die Asse entschieden hatten, dachten, sie wären das Problem los. Heute wissen wir, dass durch ihre Fehleinschätzung noch unzählige Generationen großen Risiken ausgesetzt sein werden.“

„Mappus will massive Laufzeitverlängerungen für die Atomkraftwerke. Den hochgiftigen und strahlenden Atommüll aber will er nach Norddeutschland abschieben“, erläutert Wolfgang Ehmke von der BI Lüchow-Dannenberg. „Obwohl längst erwiesen ist, dass der Salzstock Gorleben nicht für die sichere Lagerung von Atommüll über Jahrtausende taugt, ist Mappus nicht bereit, in Baden-Württemberg nach einem geeigneten Endlagerstandort zu suchen. St. Florian lässt grüßen. Mappus handelt nach dem Motto: EnBW die Gewinne, den Niedersachsen den Atommüll.“

„Als Dampframme der Atomlobby versucht Mappus die Bundesregierung massiv unter Druck zu setzen, um eine schnelle Entscheidung über längere Laufzeiten durchzusetzen. Aber der Vorstoß könnte leicht nach hinten losgehen. Auch die Mitglieder der CDU lehnen die Atomenergie ja längst mehrheitlich ab, leben gut und gerne von und mit Erneuerbaren Energien.

Wir gehen fest davon aus, dass sich die Mehrheit der Bevölkerung in den kommenden Wochen und Monaten mit uns für die Stilllegung der Atomkraftwerke einsetzen wird”, so Peter Dickel aus Braunschweig von der AG Schacht Konrad.

Die beteiligten Initiativen rufen die Bevölkerung auf, sich an der Demonstration „Atomausstieg sofort – Energiewende jetzt!“ am 24. Juli in Stuttgart zu beteiligen.

Foto: Andreas Conradt

 

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2010-07-14 ; von asb (autor),

 

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