„Eines lässt sich nicht bestreiten, jede Sache hat zwei Seiten. Die der andern, das ist eine, und die richtige Seite: deine.“ Solche selbstironischen Verse sind charakteristisch für Mascha Kaléko.
"Sie weiß auf alles eine Antwort, Laufmaschen, Halsweh, Eifersucht und billige Cafés - nichts ist ihr fremd. Sie reimt. Und das klug und mit Verstand! Sie ist eine Philosophin der kleinen Leute, vergaloppiert sich nie. Trotz Sentimentalität! Nie ist sie süßlich verlogen, nein, eher herb und sehr gescheit... Ich hätte sie gerne gekannt," schrieb Anna Rheinsberg in der 'Welt' über sie.
Mascha Kaléko wurde 1907 als Kind jüdischer Eltern in Westgalizien geboren und siedelte mit ihrer Familie zu Beginn des ersten Weltkriegs nach Deutschland über. Sie lebte in Frankfurt, Marburg und Berlin und hatte mit 'Das Lyrische Stenogrammheft' einen ersten Erfolg. 1938 emigrierte sie mit ihrem zweiten Mann und Sohn in die USA, kehrte 1956 zum ersten Mal nach Deutschland zurück. 1960 wanderte sie mit ihrem Mann nach Jerusalem aus. Nach dem frühen Tod ihres Sohnes und dem ihres Mannes starb sie 1975 am Ende einer Lesereise in Zürich.
Christiane Raeder, Erzählerin und
Märchenpädagogin, liest aus dem Werk von Mascha Kaléko und
zeichnet Lebensstationen dieser bemerkenswerten Frau nach.
Wann? Samstag, 21. Juni, 19.00 Uhr
Wo? Kulturtenne Damnatz