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Mauer für Castorlager?: BI stellt Nachrüstung in Frage

Wie das Bundesumweltministerium am 12. Januar mitteilte, sollen alle Zwischenlager in Deutschland gegen "Störmaßnahmen" weiter geschützt werden. Das betrifft nach Aussagen des GNS-Sprechers Jürgen Auer auch das Zwischenlager in Gorleben. Ob hier allerdings tatsächlich eine 10 m hohe Mauer das Areal schützen soll, mochte Auer nicht bestätigen.

"Lange Zeit wurde in Abrede gestellt, dass Zwischenlager mit ihrer hochradioaktiven Fracht nicht terrorgeschützt seien", stellt die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) heraus. Mit großer Skepsis reagieren die Anti-Atomkraft-Initiativen im Münsterland und im Wendland nun auf die Ankündigung des BMU, die Brennelement-Zwischenlager in Deutschland, darunter die Zwischenlager Ahaus, Gorleben und Lubmin, sicherheitstechnisch nachzurüsten. Medienberichten zufolge laufen für die dezentralen Zwischenlager an den bayerischen AKW Gundremmingen und ISAR II bereits konkrete Vorbereitungen für den Bau einer 10 Meter hohen Stahlbetonmauer. Bereits im Herbst 2011 war bekannt geworden, dass für die Atommüllager in Ahaus und Jülich gepanzerte Fahrzeuge und bewaffneter Werksschutz geordert wurden, berichten die BI "Kein Atommüll in Ahaus" und das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.

"Ist auch für das Zwischenlager in Gorleben der Bau einer 10 Meter hohen Mauer geplant? Gibt es bereits Bauanträge der GNS?", fragt die BI. Zugleich stellen die Gorleben-Gegner in Abrede, dass ein solcher "Sichtschutzwall" und eine strenge Personenkontrolle ein wirksamer Schutz vor terroristischen Angriffen seien. "Das BMU klammert mit dieser Anweisung an die Betreiber der Zwischenlager wieder einmal die wirkliche reale Gefahr durch einen gezielten Flugzeugabsturz aus, denn das würde die oberirdische Lagerung der Castoren in den luftigen Hallen in Frage stellen, auf der anderen Seite verweigerte das Landesumweltministerium unter Verweis auf die besonderen Sicherungsmaßnahmen die Akteneinsicht, wenn es um die erhöhten Strahlenwerte im Zwischenlager ging", beklagt BI-Sprecher Wolfgang Ehmke.

GNS: Keine Preisgabe von Details

Schnelle Antworten wird die BI auf ihre Fragen wohl nicht erhalten. "Um die Wirksamkeit der Sicherungsmaßnahmen nicht zu gefährden, dürfen wir bis auf Weiteres keine Einzelheiten über die geplanten Maßnahmen weitergeben", so GNS-Sprecher Jürgen Auer im Gespräch mit wnet. Ein Teil der bereits im April 2011 vom BMU geforderten zusätzlichen Schutz-Maßnahmen sei aber bereits umgesetzt worden, so müssen sich Besucher des Transportbehälter-Lagers z.B. frühzeitig anmelden und sich eine Sicherheitsüberprüfung gefallen lassen.

Ob in Gorleben also tatsächlich auch eine hohe Mauer gebaut werden wird, bleibt zur Stunde offen. Bauanträge für diese Maßnahme müssten vom Landkreis genehmigt werden und werden vermutlich angesichts der Brisanz des Projektes nicht als "laufendes Geschäft der Verwaltung" behandelt, sondern mindestens dem zuständigen Kreistags-Ausschuss vorgelegt werden. Spätestens dann wird die Öffentlichkeit voraussichtlich mehr über die Baupläne für Gorleben erfahren.

Fotomontage: Angelika Blank / MR926




2012-01-12 ; von Angelika Blank (autor),

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