Mobiler Deich kann angeschafft werden

Bei der Flut im Sommer 2013 hatte sich das mobile Hochwasserschutzsystem im Bereich Gartow sehr bewährt. Nun kann dieses System für den Ernstfall angeschafft werden. Das Land gab die Gelder dafür frei. 

„Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, die Anschaffung eines mobilen Schnellbaudeiches zu ermöglichen. Die Mittel für eine Länge von 750 bis 1000 Metern eines mobilen Systems stehen zur Verfügung, der Zuwendungsbescheid ist erteilt“, teilte die Landtagsabgeordnete Andrea Schröder-Ehlers (SPD) am Freitag mit.

Die Feuerwehrführung Lüneburg hatte beim letzten Hochwasser 2013 erste Erfahrungen mit einem mobilen Hochwasserschutzsystem in Gartow gemacht, die äußerst positiv waren. Entwickelt hatte das System ein Feuerwehrmann der Frankfurter Feuerwehr, die das System dann zum Probeeinsatz nach Gartow brachte. Mit den aufblasbaren Kunststoffsäcken, in die Wasser eingefüllt wurde, war es möglich, schnell und unkompliziert die Bundesstraße von Gartow nach Meetschow auf einer Länge von rund 1 Kilometer gegen die andrängenden Wassermassen aus der Seege zu sichern. 

Die Feuerwehrführung Lüneburg war so überzeugt von dem System, dass sie sich an die Landtagsabgeordnete wandte und um Unterstützung bei der Finanzierung bat. Mit einer Anfrage zur finanziellen Unterstützung bei der Anschaffung eines mobilen Hochwasserschutzsystems brachte Schröder-Ehlers das Thema bereits im Dezember 2013 im Niedersächsischen Landtag ein. Ziel war es, zunächst einen Kilometer für den mobilen Einsatz in Niedersachsen anzuschaffen. "Danach folgten viele Gespräche im Umwelt- und Innenministerium, die nun endlich zum Erfolg führten," so Schröder-Ehlers. 

Der Ansatz für Katastrophenschutz im Landeshaushalt 2015 wurde  um 1 Million Euro erhöht, ein Teil davon war für einen Schnellbaudeich reserviert. Das Amt für Brand- und Katastrophenschutz hat dem Landkreis Lüchow-Dannenberg im Dezember 2015 den Zuwendungsbescheid erteilt. Damit stehen nun 257.000 Euro für die „Beschaffung eines mobilen Schnellbaudeiches mit einer Länge von 750 m bis 1.000 m für den Einsatz im Katastrophenschutz“ in Form einer Vollfinanzierung zur Verfügung. Damit verbunden ist die Bereitschaft, den Schnellbaudeich auf entsprechende Anforderung im Rahmen der überörtlichen Hilfe auch außerhalb des Landkreises Lüchow-Dannenberg zur Verfügung zu stellen.

„Die besondere Situation Niedersachsens nach den erlebten Hochwasserkatastrophen macht deutlich, wie wichtig solche Einsatzsysteme für die Regionen entlang der Elbe sind. Sie stellen bei Hochwasser eine gute und schnelle Ergänzung zu Sandsäcken dar, können rasch auf- und auch wieder abgebaut und daher flexibel eingesetzt werden“, ist Schröder-Ehlers überzeugt. 

Foto / Jörg Behn: Mitarbeiter der Frankfurter Feuerwehr bauen während der Flut 2013 bei Gartow den mobilen Deich auf. Das Schutzsystem kann der Landkreis nun für weitere Katastrophenfälle anschaffen.




2016-01-22 ; von asb (autor), pm (autor),
in Lüchow-Dannenberg, Deutschland

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