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Mobilität geht auch anders ...

Elektromotoren, Brenstoffzellen, Gasantrieb? Inzwischen gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Fahrzeuge zum Fahren zu bringen. Auf dem Mobilitätstag in Zernien gab es die Gelegenheit, einige Modelle auszuprobieren.

Kaum jemand hat noch Zweifel daran, dass Benzin- und Diesel-angetriebene Fahrzeuge bald der Vergangenheit angehören werden. In Zernien konnten die zahlreichen Besucher erleben, dass E-Autos längst aus den Kinderschuhen herausgewachsen sind.

Reichweiten von 250 km sind inzwischen beinahe Standard und das Netz der Elektro-Tankstellen mit Schnelllade-Stationen ist inzwischen so eng, dass auch lange Strecken mit E-Autos überwunden werden können. Außerdem führten mehrere Autohäuser in Zernien vor, dass stromangetriebene PKWs der optischen Erscheinung eines Zwergautos längst entwachsen sind.

Wie Strom durch Wasserstoff und Sauerstoff produziert werden kann, stellten Vertreter der Bundesinitiative "NOW" vor. Die Technologie ist ebenfalls inzwischen so ausgereift, dass Mittelklassewagen als Brennstoffzellen betriebene Modelle angeboten werden. Ob diese Technik sich allerdings durchsetzen wird, bleibt anzuzweifeln. Kritiker prognostizieren, dass Batterieautos den Siegeszug antreten werden.

Wie kommt die Verwaltung nach Hause?

Der "Bürgerkoffer" zeigte, dass Mobilität auch andersrum geht: in der Samtgemeinde Lüchow kommt die Verwaltung nach Hause, wenn es notwendig ist. Mit dem mobilen Büro (es passt in einen Pferdeanhänger) ist es möglich, die meisten Verwaltungsangelegenheiten wie Passbeantragung oder Gewerbeanmeldung mobil zu erledigen.

In Hitzacker entschied man sich, Stadtmitarbeiter mit einem Lastenrad auszustatten, auf dem Gerätschaften für die Stadtreinigung wie Laubbläser, Harke oder Sammelbehälter so installiert sind, dass das Fahrrad noch gefahren werden kann.

Der öffentliche Nahverkehr gilt allgemein als unbefriedigend. Daran kann auch die neueste Busreform wenig ändern. Deshalb folgten die Zerniener einem Modell, welches schon in anderen Gemeinden praktiziert wird: sie initiierten das "Zernien Mobil": Ein von der Allgemeinheit finanzierter Kleinbus wird von zur Zeit 16 ehrenamtlichen Fahrern alltäglich bewegt. Kranke, Gehbehinderte oder Menschen ab 75 Jahren können den Bus kostenlos anfordern. Dank der zahlreichen ehrenamtlichen Fahrer können sie von zu Hause abgeholt und zu ihrem ganz persönlichen Wunschziel gefahren werden. Das darf dann gerne auch schon mal Gartow oder Schnega sein.

Ein anderes Modell der alternativen Personenförderung probiert die Samtgemeinde Gartow aus. An über 20 Stellen im Samtgemeindebereich werden an den Bushaltestellen sogenannte „Mitfahrbänke“ aufgestellt. Ein Pfosten mit umklappbaren Schildern signalisiert den Vorbeifahrenden einerseits den Mitfahrwunsch und andererseits die Fahrtrichtung. Ähnlich wie beim Rufbussystem kann der Fahrtwunsch aber auch über eine App mitgeteilt werden. Schon vor dem Start löste dieses Modell in anderen Gemeinden großes Interesse aus.

Mittlerweile in vielen Gemeinden unterwegs sind Kleinbusse verschiedener Seniorenbetreuungsinstitutionen. Auch Altenheime, wie z.B. in Gartow, haben sich darauf eingestellt, ihre BewohnerInnen zum Arzt oder zum Einkaufen zu bringen.

Nicht zu vergessen natürlich all die Methoden, sich mit eigener Muskelkraft vorwärts zu bewegen. Großes Interesse fanden E-Bikes, Draisinenfahrten und die von einem örtlichen Anbieter gefahrene Fahrrad-Rikscha.

Übrigens: weitere Infos rund um umweltfreundliche Mobilität und Klimaschutz gibt es auf klimapakt.org

Fotos | Gerhard Ziegler und Angelika Blank: Diverse alternative Antriebsmethoden für Fahrzeuge waren auf dem Mobilitätstag in Zernien zu erleben.




Fotos

2018-09-26 ; von gz (text),
in 29499 Zernien, Deutschland

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