Im November hat eine groß angelegte Übung stattgefunden, bei der die Rettung von zahlreichen gleichzeitig Verletzten im Vordergrund stand. Ziel war es, die Qualität der Patientenversorgung bei Großschadensereignissen zu optimieren.
Das Übungsszenario: eine größere Familienfeier, bei der es nach dem Essen zu Anzeichen einer Lebensmittelvergiftung bei sieben Anwesenden kam. Die betroffenen Personen zeigten Symptome wie Übelkeit und Erbrechen. Nach dem Notruf hatte die Rettungsleitstelle umgehend einen ersten Rettungswagen alarmiert und anschließend die MANV-Sofort-Komponente (MANV = Massenanfall von Verletzten).
Im Fokus der Übung stand eine schnelle Bereitstellung zusätzlicher Rettungsmittel und Einsatzkräfte – darunter zwei Rettungswagen und ein notärztlich besetztes Fahrzeug. Zudem wurde die MANV-Transport-Komponente geprobt, die den effizienten Transport der Verletzten in unterschiedlichen Kliniken organisiert.
Die Übung stellte die Rettungskräfte vor erhebliche Herausforderungen, da alle Patienten begutachtet, versorgt und transportiert werden mussten. Die Patientenversorgung blieb dabei stets im Fokus, und es galt, auf sich verändernde Krankheitsbilder einzelner unmittelbar zu reagieren und gleichzeitig eine optimale Versorgung für alle zu gewährleisten.
Nach der Erstversorgung vor Ort wurden die Patienten in die Elbe-Jeetzel-Klinik transportiert, wo die Übung nahtlos fortgesetzt wurde. Auch hier wurden die Abläufe unter den Bedingungen eines Massenanfalls getestet, während der reguläre Krankenhausbetrieb weiterhin aufrechterhalten wurde.
Die Rettungsleitstelle wurde in diesem Szenario nur rudimentär dargestellt, jedoch gut in den Ablauf integriert. In Zukunft soll die technische Kommunikation zwischen dem Krankenhaus und den Rettungsdiensten digital angeglichen werden, um so die Koordination weiter zu verbessern und den gesamten Prozess noch effizienter zu gestalten.
Der
Einsatz wurde vom Leitenden Notarzt und dem Organisatorischen Leiter
Rettungsdienst koordiniert.
Auswertung und Qualitätssicherung
Im
Anschluss an die Übung fand eine ausführliche Nachbesprechung statt.
„Die Übung hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, unter extremen
Bedingungen als Einheit zusammenzuarbeiten“, erklärte Matthias Lippe,
Kreisbereitschaftsleiter beim DRK-Kreisverband Lüchow-Dannenberg.
„Unsere oberste Priorität bleibt die Patientenversorgung – und dies als
gut funktionierendes Team, das auf die Anforderungen eines
Massenanfalls flexibel reagieren kann.“ Insbesondere das Umdenken der
Rettungskräfte zwischen der regelrettungsdienstlichen und
der katastrophenrettungsdienstlich
Die gewonnenen Erkenntnisse fließen nun in die Weiterentwicklung der Einsatzkonzepte und die kontinuierliche Qualitätssicherung ein, so Janika Waaschke vom Fachdienst Ordnung des Landkreises, dieser hatte die Übung organisiert. „Mein großer Dank geht an alle Beteiligte, die die Übung vorbereitet, durchgeführt oder begleitet haben und an die Vereine in Breese in der Marsch, die uns das ‚Haus der Vereine‘ zur Verfügung gestellt haben.“
Durch
regelmäßige Übungen dieser Art wird gewährleistet, dass die
MANV-Komponente in allen Bereichen – von Leitstelle über Rettungsdienst
und Klinik bis hin zu den ehrenamtlichen Kräften – weiter optimiert
wird, um auch in außergewöhnlichen Notfallsituationen schnell
und effektiv handeln zu können. „Diese Übung führte allen Beteiligten
sehr anschaulich vor Augen, wie viele personelle und materielle
Ressourcen benötigt werden, um eine größere Anzahl an verletzten
Personen optimal zu versorgen.“ so Janika Waaschke.
Foto | DRK/Kerstin Krüger: v.l.n.r. /Hintergrund gelbe Einsatzkleidung: Martin Steen (Organisatorischer Leiter Rettungsdienst) und Dr. Simon Schloon (Leitender Notarzt) kordinieren den MANV-Einsatz.