Mobil sein mit einem funktionierenden öffentlichen Nahverkehr - das Thema treibt seit Jahrzehnten die Bevölkerung um. In der Samtgemeinde Gartow versucht man es jetzt mit einer "Initialzündung". Dort sollen Mitfahrbänke eingerichtet werden.
Das Dorfgemeinschaftshaus in Vietze war - nach Aussagen des veranstaltenden Bürgerforums Gartow - gut gefüllt, als es am vergangenen Freitag um die Frage ging, wie Mobilität auch für diejenigen möglich wird, die sich nicht oder nicht mehr mit dem Auto bewegen können - oder wollen.
Nach allgemeiner Enttäuschung über die unbefriedigende Situation im öffentlichen Nahverkehr kam man auf ein konkretes Projekt, welches zeitnah umgesetzt werden soll. In der Samtgemeinde will man Mitfahrbänke aufstellen. Per optischem Anzeiger (farbiger Ausleger o.ä.) kann jede/r Fahrwillige signalisieren, dass er/sie mitgenommen werden möchte. Eingerichtet werden sollen diese "Mitnehmstellen" an schon vorhandenen Bushaltestellen.
Für das Thema interessierten sich mehrere Gemeinde- und Samtgemeinderatsmitglieder aus dem Raum Gartow. Unter ihnen auch Matthias Gallei (Grüne). Der Gemeinde- und Samtgemeindeabgeordnete zeigte sich in einem wnet-Gespräch "total erfreut, dass sich so viele Menschen für das Thema interessieren und auch bereit sind, sich zu engagieren."
Allerdings dämpfte er die Hoffnung, dass es in naher Zukunft eine kreisweite Verbesserung im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) geben wird. "Die Problematik des ÖPNV im ländlichen Raum ist allen bewusst, aber für eine grundsätzliche Lösung des Problems sehe ich derzeit keine Ansätze," so Gallei. "So unterstützen wir zunächst Bürger, die Mobilität selbst in die Hand nehmen wollen." Als Initialzündung fange man jetzt den Mitfahrbänken an. Im nächsten Schritt soll das Projekt mit den offiziellen Gremien der Samtgemeinde abgestimmt werden.
Wie zu hören ist, könnte es in der Sache fraktionsübergreifende Unterstützung geben.