Thema: musik

MusikKirche Restorf: "Endzeit, Aufbruch" ... Orgelmusik zur Johannes-Offenbarung

"Endzeit, Aufbruch" ist das vierte Konzert der Reihe MusiKKirche Restorf in diesem Jahr übertitelt. Die Lenzener Kantorin Oana Maria Bran improvisiert an der Orgel zu Texten aus der Offenbarung des Johannes.
„Ein Text, der brisant dem Verständnis sich entzieht“: So beschreibt die Lenzener Kantorin Oana Maria Bran die Apokalypse des Johannes, das letzte Buch des Neuen Testaments. Beim vierten Konzert der MusiKKirche Restorf in diesem Jahr wirft die Organistin aus der Prignitz am Sonntag einen „musikalischen Blick“ auf die Endzeitvision des Apostels.
Die Texte, die Ausgangspunkt der Orgelimprovisationen von Oana Maria Bran sind, liest Pastorin Christine Rüegg. Begleitend werden fotografische Reproduktionen farbiger Holzschnitte mit Illustrationen der Apokalypse aus einer Virgilis-Solis-Bibel von 1570 aus dem Besitz der Familie von Bernstorff (Gartow) ausgestellt.
„Siehe,ich stehe an der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten.“ Diesen Satz aus der Apokalypse (Offb. 3.20) haben die beiden Interpretinnen als Motto für das Projekt gewählt. Die Apokalypse ist zugleich einer der zentralen Texte der Bibel und einer der großen literarischen Texte der Menschheit.
Das Konzert spürt der Dialektik des biblischen Textes, eines „Hoffnungsbuches für die frühen Christen in einer Zeit der Verfolgung“ (Christine Rüegg) nach, der sich zwischen Bedrohung und Rettung, zwischen Verzweiflung und Erlösung, zwischen Angst und Hoffnung, zwischen Zerstörung und Neuschöpfung bewegt.
Oana Maria Bran und Christine Rüegg nehmen die Vielschichtigkeit der Apokalypse in den Blick, die sich trotz eines teils frappierenden Bezugs auf die Gegenwart („. . . und das Drittel der Bäume verbrannte. . .“; Offb. 8.7) einer eindimensionalen Deutung entzieht.
Um der Vieldeutigkeit des Textes gerecht zu werden, schreibt Oana Maria Bran zu ihrem musikalischen Konzept, „kann ich mir nur eine atonale musikalische Sprache vorstellen. Die Plastizität des Klanges, egal ob es um Klangmassen geht, ob um fixe Punkte als Dauertöne, ob um Klanggewebe aus repetitiven Mustern, ob um Aleatorik: sie ist für mich der passende Träger für ein Text der so brisant dem Verständnis sich entzieht. Es mag schräg, merkwürdig, bizarr, düster oder verklärt klingen...“ - immer „ist die atonale Tonsprache tatsächlich als Sprache wahrzunehmen.“
Im Anschluss gibt es wie üblich Gelegenheit, über die Musik und anderes zu sprechen. Der Eintritt ist frei – um eine Spende wird gebeten. Infos und ggf. Platzreservierungen per E-Mail musikkirche-restorf@web.de.


Wann? Sonntag, 10. November, 18 Uhr

Wo? Kirche Restorf


Bild | Veranstalter: Die Lenzener Kantorin Oana Maria Bran tritt am Sonntag in der Restorfer Kirche auf.




2019-11-07 ; von pm (text),
in Restorf, 29478 Höhbeck, Deutschland

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