Seit einer Woche nur zu Hause, keine Schule, keine Freunde. Die ganze Familie ist in Quarantäne. Ein Neunjähriger aus Hamburg findet das "nicht so toll".
Elias aus Hamburg ist seit einer Woche nur Zuhause. Der Neunjährige und seine ganze Familie (Eltern und insgesamt drei Kinder) sind mit Corona infiziert - und deswegen seit rund einer Woche in Quarantäne. Genauso wie (mindestens) 34 Kinder an seiner Schule und vier Lehrer. Nicht anders sieht es im Kindergarten aus.
"Ich finde das nicht so toll," sagt Elias. "Ich kann nur vor dem Fenster stehen und rausgucken." Seine Freunde bringen zwar Schulsachen vorbei, aber es bleibt meist bei einem kurzen "Hallo, wie gehts" und dann sind sie wieder weg. "Der Rest des Tages ist Langeweile".
Elias hustet ziemlich stark, tief aus der Lunge, sagt seine Mutter Natalya. Ihr bleibt jedoch nichts anderes übrig, als seinen Zustand zu beobachten, ihm Naturheilmittel oder Medikamente zu geben, die frei verkäuflich sind. Das Haus darf sie nicht verlassen, also kann sie auch nicht zum Arzt gehen und ins Haus kommt wegen Überlastung kein Medizinier. "Außerdem stehen lange, lange Schlangen vor den Arztpraxen, da geht gar nichts," sorgt sich Natalya.
So gibt es niemand, der Elias' Zustand fachkundig einschätzen und ihn - wenn notwendig - ins Krankenhaus einweisen kann. Der dreifachen Mutter bleibt also nichts anderes übrig, als selbst zu entscheiden, wann der Punkt gekommen ist, den Notarzt zu holen.
Elias schreibt und malt fast täglich über das, was ihn beschäftigt. Ebenso wie sein kleinerer Bruder Paul, bei dem Buchstaben und Wörter noch nicht so ganz zusammenpassen.