Nuri El Ruheibany, Komponist und Dirigent des fast schon legendären Percussionsorchesters "Tamburo Temperamento" wird heute siebzig Jahre alt. Wir gratulieren!
Seinen Geburtstag feiert der Musiker in aller Stille. Unter anderem ist dies auch dem Krieg im Gazastreifen geschuldet, der ihm als gebürtigen Syrer besonders zu schaffen macht. Aber mindestens was sein musikalisches Leben im Wendland engeht, so hat Ruheibany allen Grund zur Freude: erst vor kurzem war es gelungen, für das Weiterbestehen seines geliebten Percussions-Ensembles "Tamburo Temperamento" einen Förderverein zu gründen. Jahrelange Konflikte mit dem Leiter der Musikschule Lüchow-Dannenberg nahmen damit ihr endgültiges Ende.
Seine tiefe Verbundenheit zum Wendland hatte der Komponist erst im Frühsommer letzten Jahres deutlich gemacht, als er zum 850. Stadtjubiläum Lüchows »Musikalische Bilder aus dem alten Wendland» komponierte. In einem dreiteiligen Stück für Chor und Orchester beschrieb er darin musikalisch die Wanderung der Wenden aus Russland in die hiesige Gegend, die Sage vom wendischen Elternmord im Jammerholz oder ein Fest auf dem Schloß. In einem Interview hatte Ruheibany damals seinen "starken emotionalen Bezug zur Natur des Wendlandes" bekundet. In seiner Musik wolle er "malen, was ich in der Landschaft sehe."
Erst im November hatten sich die Zukunftsaussichten seines Percussions-Ensemble positiv gewendet: in der Realschule Lüchow fanden sich neue Übungsräume und - nicht ganz unwichtig - ein Honorarvertrag. Fur "Nuri", wie ihn seine Ensemble-Mitglieder liebevoll nennen, war dies wie eine Rückkehr nach Hause. Hier hatte er schon zu früheren Zeiten "Generationen von Musikschülern" unterrichtet, darunter auch die Madsen-Brüder, die heute als Rockband "Madsen" die Pop-Charts stürmen. Die Gründung eines eigenen Fördervereins kurz vor Weihnachten tat noch ein Übriges, um das Fortbestehen des Ensembles bis auf weiteres zu garantieren. Möglich wurde die Lösung letztendlich durch den vehementen Einsatz vieler Lüchow-Dannenberger, die nicht auf die grandiosen musikalischen Erlebnisse mit El Ruheibany und seinem Ensemble verzichten mochten.
So wird Nuri El Ruheibany der Region wohl noch lange als kongenialer Komponist und Ensemble-Leiter zur Verfügung stehen. Wir wünschen ihm alles Gute - und dass uns "Tamburo Temperamento" noch lange mit Kraft und Spielfreude musikalisch erfreuen möge.
Foto: Angelika Blank