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Nutrias und Eisgang - immense Gefahr für Hund und Mensch

Bis das Eis sich zurückgezogen hat, sind die Gewässerufer hierzulande eine Hochrisikozone - vor allem für freilaufende Hunde. Hungrige Nutrias und brüchiges Eis bilden eine lebensgefährliche Mischung.

Es wird noch einige Tage dauern, bis das Eis sich von Seen, Bächen und Flüssen endgültig zurückgezogen hat. Bis dahin sollten Hunde an den Ufern nicht frei laufen. So der dringende Rat von erfahrenen Hundehaltern und Jägern.

Nutrias, die wehrhaften Stachelratten, sind in den letzten Tagen mehrfach Ursache für schwere Hundeverletzungen aber auch Eiseinbrüche von Menschen gewesen. Ein Jäger berichtete über einen abgebissenen Zeh, den sein Hund im Wasser erlitt, als ein Nutria ihn angriff, ein anderer Hundehalter war ins Eis eingebrochen, um seinen Hund aus einem Nutria-Kampf zu befreien. Mit ihren scharfen Zähnen und einem kraftvollen Gebiss können die Nager nicht nur Tiere böse Verletzungen zufügen.

Mindestens rings um den Höhbeck sind derzeit Nutrias sehr aktiv. "Sie sind hungrig und suchen sich ihr Futter derzeit auch an Land," sagt ein Fachmann. Bei Eis und Schnee sind das Schilf am Ufer und übrig gebliebene Strünke das einzige Futter der Pflanzenfresser.

Infos Nutrias

Ursprünglich stammen die Nutrias aus Südamerika. In Europa haben sich die zur Gruppe der Stachelratten gehörden Nager ausgebreitet, nachdem sie aus Pelztierfarmen ausgebrochen waren. Nutrias haben hierzulande keine natürlichen Feinde und haben sich deshalb in den vergangenen Jahrzehnten unkontrolliert ausgebreitet und zu einer Plage entwickelt. Schäden an Deichen und zunehmende Vorfälle mit Nutria-Bissen sind die Folge. Kreisjägermeister Gebhard Schüssler schätzte das Aufkommen der Nutrias in der Region in seinem aktuellen Jagdbericht auf rund 4000 - 5000 Exemplare. Die Jägerschaft zahlt inzwischen 6,00 Euro Prämie für jeden abgelieferten Nutriaschwanz.

Aber auch ohne Nutrias ist der Eisgang an der Elbe für Hunde derzeit brandgefährlich. Vor allem an der Elbe tragen die bis ins Fahrwasser reichenden Eisflächen nicht. Der dringende Rat von erfahrenen Hundehaltern und Jägern ist deshalb, Hunde an Gewässerufern anzuleinen.

Foto | Basile Morin / wikimedia.org: Nutrias leben in der Nähe von Gewässern und können mit ihrem kräftigen Gebisse böse Verletzungen hervorrufen. Die wehrhaften Nager greifen auch schon mal Menschen an, wenn sie sich umzingelt fühlen.




2018-03-04 ; von Angelika Blank (text),
in Lüchow-Dannenberg, Deutschland

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