Im Oktober war "bei Elfriede" in Groß Heide richtig was los. Beim Dreh von MuulOps Video "de Blörige Ohrn Blues" wurden Glatzen geschnitten, Skat gedroschen - und es floss jede Menge Bier. Nun ist das Video online zu sehen.
Das Gasthaus Schulz in Groß Heide ist Kult. Bis vor kurzem gab sich hier, so wird kolportiert, die halbe Spiegel- und Stern-Chefredaktion die Klinke in die Hand, um bei Elfriede zum Astra hausgemachte Krautwickel zu essen.
Im originalen Ambiente der Dorfkneipe drehte Regisseur Reinhard Hauff schon 1976 seinen Fernsehfilm „Paule Pauländer“. Und Hauff heiratete sogar bei Elfriede.
Und auch der NDR drehte vor kurzem wieder mal in Groß Heide: ein Portrait von Elfriede. Denn niemand sagt „Gasthaus Schulz“, sondern schlicht „Elfriede“. Und natürlich wohnte Elfriede als
Seniorchefin den Dreharbeiten bei, die für ein knackig volles Haus sorgten: Das Dannenberger
Kult-Duo „Muul Op!“ hatte Freunde und Bekannte zum Musikvideodreh eingeladen. Und viele kamen!
Muul op!, das sind Kurt Herzog, ehemaliger Landtagsabgeordneter der Linken, als scharfzüngiger Redner ebenso geachtet wie gefürchtet, und Folkert „Folli“ Jahncke, vielen noch bekannt aus seiner Zeit bei der Rockformation „Madsen“.
Sebastian Madsen war es auch, der die neue CD der beiden („Mi doch schietegoal“) technisch optimiert hatte. Der erste Song, der von der CD nun verfilmt wurde, ist der „De Blörige Ohrn Bluus“, der „Blutige Ohren Blues“. Jahncke und Herzog konnten erneut den Profi-Kameramann Grischa Schaufuß überreden, den Blues filmisch umzusetzen – vor zwei Jahren hatte der Berliner mit Zweitwohnsitz im Wendland bereits den „Rasentreckerblues “ verfilmt.
Als Regisseurin und Aufnahmeleiterin fungierte Gina Feldmann, deren jahrelange Erfahrung im Filmgeschäft sich sichtlich auszahlte. Denn die viereinhalb Minuten Song wurden an einem Drehtag geschafft - eine beachtliche Leistung.
Viele kleine Rollen gab es zu besetzen, von der Angler- und der Skat-Runde über die örtliche Feuerwehr, vom Banker über den Weltuntergangspropheten bis zur ultimativ genervten Ehefrau, die im Bademantel mit Lockenwicklern die Kneipe stürmt, um ihren Kurt abzuholen.
Rund zwei Dutzend Freunde und Bekannte waren an dem Videodreh beteiligt und hatten sichtlich Spaß an der Aktion, die bis in die späte Nacht dauerte. Mit viel Bier, viel Gesabbel und fröhlichem Mitsingen wurde das Video zu einer Hommage an die Dorfkneipe, in der sich Bauer und Banker, Landfrau und Geschäftsfrau treffen, um über die Dinge das Alltags zu klönen - oder einfach nur Feierabend-Spaß zu haben.
Übrigens: die CD "Mi doch schietegal" , auf der der "Blörige Ohrn Blues" veröffentlicht ist, ist mittlerweile auch im Handel zu haben.