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Peak City sind die "Local Heroes" des Jahres 2015

Am Samstag lieferten sich im Kulturhaus von Salzwedel dreizehn Bands aus ganz Deutschland einen heißen musikalischen Wettkampf - den Peak City aus Berlin spät in der Nacht gewonnen haben.

Als Moderator Robert Meinel, von der einstigen „local heroes”-Band „Berlin Syndrome”, am frühen Sonntagmorgen die Gewinner des diesjährigen Contests verkündete, gab es für die Mitwirkenden nur noch eins: Jubelschreie. Lautstark feierten sie das Ende eines gigantischen zwölfmonatigen Wettkampfs, jene, die sich aus fast allen Teilen der Republik bis auf die große Bühne des Kulturhauses von Salzwedel gespielt hatten und natürlich die Gewinner dieser Nacht: Peak City.

Nach gut achteinhalb Stunden Bundesfinale wurde allen einmal mehr klar: Deutschlands größten Non-Profit-Newcomer-Wettbewerb hat nichts von seinem Reiz verloren. Davon hatte sich die neue Projektleiterin Julia Wartmann im Laufe des vergangenen Jahres übrigens vielerorts persönlich überzeugt. „In jedem Jahr sehen wir wieder eine qualitative Steigerung”, lobte die Fachfrau bereits im Vorfeld. Bei ihren Konzertbesuchen habe sie echte Shows erlebt, die auch mit den ganz Großen mithalten könnten. “Um diesen gewonnenen Eindrücken gerecht zu werden, haben wir in diesem Jahr auch unsere Technik wieder aufgestockt, zum Beispiel mit einer LED-Wand an der Hauptbühne.” Vor dieser wurden „urbane Pop-Hymnen“, jede Menge Rap, Rock, Alternative, Indie, Soul und nicht zuletzt Electronic Dance Music geboten – und das auf allerhöchstem Niveau.

Die dreizehn Bands, die am Samstag in Salzwedel auftraten, hatten sich im Laufe des Jahres gegen rund 1500 Bands aus allen Bundesländern durchgesetzt. Große Bühnen, kleine Clubs, intime Runden und mehrere Hundert jubelnde Fans: Ganz gleich, ob im südlichen Baden-Württemberg oder im nördlichen Schleswig-Holstein, überall fieberten die Landesveranstalter und über 100 000 Fans von Anfang bis Ende mit viel Herzblut mit.    

„Peak City”: Deutschlands beste Newcomerband 2015

Für Peak City hatte sich die dreistündige Anreise aus Berlin gemeinsam mit ihren 55 Fans im Gepäck mehr als nur gelohnt. Sie konnten die Jury überzeugen und sind nun die „local heroes 2015”. Gerechnet hatten sie mit diesem Erfolg allerdings nicht, platzt es hinter der Bühne aus ihnen heraus. Der Abend als solcher sei für sie ziemlich aufregend gewesen. Gerade das Coaching, welches sie als Teilnehmer des local-heroes-Wettbewerbs in Anspruch nehmen können, habe ihnen sehr weiter geholfen. Erste Kontakte mit dem ein oder anderen Jury-Mitglied Ihr wilder Stilmix, zu dem nach Meinung der Fachleute nicht wenig Mut gehöre, brachte Peak City viel Aufmerksamkeit ein. „Es sind die Genres, die wir am meisten feiern”, erklären sie ihr Konzept, das von Hardcore über Pop bis hin zu Rock und EDM reiche. Natürlich hätten sie auch Vorbilder wie Linkin Park oder Enter Shikari, 30 Seconds to Mars und gar Taylor Swift gehörten aber ebenfalls unbedingt dazu. „Wir sind sehr uneingeschränkt und feiern eigentlich jede Musik.”

Die Göttinger Band “Kyles Tolone” hatten am Ende der Nacht die Gäste voll auf ihrer Seite und den ersten Platz in der Publikumswertung errungen. Gerechnet hätten sie damit nicht, gestehen sie kurz nach der Bekanntgabe verblüfft. „Die Bands waren alle super”, so ihre einhellige Meinung. Die Truppe hatte im Vorfeld kräftig die Werbetrommel gerührt - mit beeindruckendem Ergebnis: mit zwei großen Bussen reisten die Fans der Gruppe an. Allein aus Niedersachsen kamen also rund 100 Fans, um gemeinsam mit dem Salzwedeler Publikum zu feiern.

Einen weiteren Titel vergab die Jury an den Schlagzeuger Daniel Franke der Brandenburger Band “Max & the BASH”. „In keinster Weise” rechnete er mit einer solchen Prämierung zum “Besten Instrumentalisten 2015”, wie er kurz darauf hinter den Kulissen gestand. „Aber es freut mich natürlich sehr.” Der junge Mann spielt nach eigenen Angaben bereits seit ganzen 16 Jahren Schlagzeug. „Das ist über die Hälfte meines Lebens.” Besessenes Üben sei allerdings gar nicht sein Ding. Er übe, indem er mit anderen Musikern live spiele oder probe.

Philipp Rodrian von „FofoTank” wurde zum “Besten Sänger” des Abends auserwählt. „Letztendlich ist es ja immer eine Geschmackssache”, zeigte er sich kurz nach der Verleihung noch sichtlich perplex. Über die Wahl selbst sei er natürlich sehr erfreut. Auch dem Publikum war im Laufe des Auftritts aufgefallen, wie viele Oktaven dieser junge Mann abzudecken vermochte. Diese Gabe sei ihm quasi in die Wiege gelegt worden, erzählt er bescheiden. Erst seit fünf Jahren singe er übrigens ernsthaft. Unterricht nehme er nicht. Allerdings besuche er hier und da einige Workshops, um nichts falsch zu machen und sich vor allem auch zu verbessern.
 
local heroes-Teilnehmer werden mit Preisen im Wert von über 15.000 Euro belohnt

Die Gewinner durften sich über Preise im Gesamtwert von mehr als 15.000 Euro freuen. Jurysieger Peak City erhielten einen 1.000 € Gutschein vom Musikhaus Thomann, einen Tourbus-Gutschein von Touralarm, ein Sennheiser-Mikrofon, eine Merch-Gitarre im Stil von WERKHAUS und einen First-Class-Deal beim weltweiten Onlinemusikvertrieb RecordJet. Außerdem gewann die Band ein Live-Musikvideo vom Bundesfinalauftritt als Förderpreis des Landes Sachsen-Anhalt.

Die beste Newcomerband des Jahres aus Sicht des Publikums Kyles Tolone erhielt einen Slot beim AMULA-Festival 2016, das am 06. August in Salzwedel stattfinden wird. Die Deutsche Rockmusikstiftung ergänzt den Auftritt mit einer Fahrt im Tourbus zur Location.

Der beste Instrumentalist des Jahrgangs Daniel Franke darf sich über ein TC-Helicon VoiceLive 3 freuen. Der beste Sänger, Philipp Rodrian, erhält ein TC-Helicon Gesangs-SET samt Mikrofon und Loop-Station. Die Zweitstimmensieger, Bazouka Groove Club, werden ihr Album mit RecordJet weltweit online vertreiben.

Erstmals vergab das Label “Escape Artists” einen Sonderpreis. Verbunden war damit ein Label-Preis „Song-Produktion und digitale Veröffentlichung“ von David Pfeffer, ein Förderpreis des Kultusministeriums Sachsen-Anhalt für Promotionleistungen und ein Gutschein für einen Touralarm-Tourbus. Dieser Preis ging an “MeinTon” aus Schleswig-Holstein.
 
Eine gigantische Party

Dieses Jahr hielt die Spannung bis zum Schluss. So unterschiedlich die Gäste, so unterschiedlich auch ihre Favoriten. Insgesamt acht Busse hatten mehrere hundert Fans nach Salzwedel gebracht. Die Fans aus fast allen Ecken der Republik feierten jedoch, wie schon so oft, das gesamte Feld und nicht nur ihre Favoriten. „Authentisch, ehrlich, explosiv”, so die Stichworte, die aus dem Publikumsreihen zu vernehmen waren.

„Die Qualität ist nach wie vor sehr hoch”, so David Pfeffer kurz vor Ende des Wettbewerbs. Diesen Eindruck habe er schon vor zwei Jahren gehabt, als er als Juror am Bundesfinale teilnahm. Im Vorfeld werde hier immer sehr gute Arbeit geleistet. Insgesamt sei das Feld „extrem hochwertig”. Es seien junge Bands dabei, die er sich in Zukunft durchaus in einem größeren Rahmen vorstellen könne.
 
Mittlerweile steuert der Wettbewerb mit Riesenschritten auf ein ganz besonderes Ereignis zu. 2016 steht das 25. Final-Jahr für „local heroes“ an. Bis dahin gilt weiterhin: „Ihr spielt die Musik!“

Das sind die Preisträger 2015 im Überblick:

Jurypreis:
1. Peak City_BERLIN
2. Max & the Bash_BRANDENBURG
3. The Hoodoo Two_MECKLENBURG-VORPOMMERN

Publikumspreis:
1. Kyles Tolone_NIEDERSACHSEN
2. Peak City_BERLIN & We are riot_BREMEN
3. MeinTon_SCHLESWIG-HOLSTEIN 

Zweitstimmensieger Publikum: Bazouka Groove Club – HESSEN

Bester Instrumentalist: Daniel Franke (Max & The Bash)

Bester Sänger: Philipp Rodrian (FofoTank)

Sonderpreis: MeinTon_SCHLESWIG-HOLSTEIN

Foto / local heroes / Christoph Eisenmenger: Peak City aus Berlin rockten am Samstag das Bundesfinale von "local heroes".




2015-11-09 ; von asb (autor), pm (autor),
in 29410 Salzwedel, Deutschland

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