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Phoenix aus der Asche

Hochwasser, Geldmangel oder Brand – das Archäologische Zentrum Hitzacker hat bislang noch alle Widrigkeiten überlebt. Jetzt wird das Freiluftmuseum 20 Jahre alt.

Das Archäologische Zentrum Hitzacker (AZH) hat Geburtstag: 20 Jahre Geschichte zum Anfassen und Mitmachen. Und das wird natürlich ordentlich gefeiert. Das Festwochenende beginnt am Freitag, dem 16. Juli, um 19 Uhr im Rahmen eines Festvortrages zur Eröffnung der Fotoausstellung „20 Jahre Archäologisches Zentrum Hitzacker“. Bei einem Glas Wein kann dann durch die Austellung geschlendert und mit den heutigen und damaligen Vätern und Müttern des Zentrums geplaudert werden.

Das Motto der Veranstaltungen am Sonnabend und Sonntag (17. und 18. Juli, jeweils von 10 bis 18 Uhr) lautet „Spiel und Sport in der Bronzezeit“ und soll die Besucher animieren, sich mit bronzezeitlichen Techniken hautnah auseinanderzusetzen. Zum einen erfahren die Gäste, wie die „Sportgeräte“ hergestellt wurden, welche Methoden und technischen Möglichkeiten bereits vor 3 000 Jahren bekannt waren und wofür man sie tatsächlich gebrauchte. Eine besondere Bedeutung kommt dabei den Fachleuten zu, die sowohl die Herstellung der Wettkampfgeräte vorführen, wie auch profundes Wissen über die Materialien, Techniken und Verwendungen vermitteln können. Am Sonntag ist dann sportlicher Einsatz gefragt. Teams der unterschiedlichen Kategorien messen ihr Können in bronzezeitlichen Wettkampfdisziplinen. Natürlich sollen die Mannschaften auch ihre Fanclubs mitbringen. Den regesten Club erwartet ein Spezialpreis.

Mit seinen begehbaren Hausmodellen dokumentiert das AZH 20 Jahre Forschung zur bronzezeitlichen Siedlungsgeschichte Nordeuropas. Die Sonderausstellung zeigt eine bildliche Aufbereitung des Aufbaus von Deutschlands erstem Freilichtmuseum der Bronzezeit. Gezeigt werden Fotos vom Aufbau, von Katastrophen, denkwürdigen Veranstaltungen sowie Briefe und Zeichnungen junger Besucher, die das Museum in den letzten 20 Jahren besucht und unterstützt haben. Die Ausstellung kann während der normalen Öffnungszeiten noch bis zum 15. August besucht werden.

Am Sonnabend ist dann dies dran: Werfen, Tauziehen, Lederbearbeitung, Weben und Wolle, Körper-Bemalung mit Naturpigmenten, Krabbeltore und Weidentunnel, Knochenbearbeitung, Töpferei, Flitzebogen oder Pfeile bauen und Steinbearbeitung, die die engagierten Sportler auf den Wettkampf am Sonntag vorbereiten. Die sinnliche Erfahrung mit Werkmaterial und Spielgeräten wirft Fragen auf nach Herstellungstechnik und Funktionen in der Vorgeschichte. Fachleute, die sich mit den speziellen archäo-technischen Bereichen auskennen, führen die Techniken vor und halten Informationen für die Gäste bereit.

Am Sonntag dann die bronzezeitliche Olympiade, die an die jahrtausendealte Tradition sportlicher Wettkämpfe anschließt. Bereits in der griechischen Bronzezeit waren derartige Wettbewerbe wichtiger Teil des gesellschaftlichen Zusammenlebens und bildeten eine bis heute gefeierte Grundlage der olympischen Spiele. Die Disziplinen der Hitzackeraner Olympiade verknüpfen Geschicklichkeit, Schnelligkeit und Kraft mit Spaß und Sport. Preise werden vergeben an alle drei Teamkategorien (Bronze, Silber und Gold).

Die Disziplinen sind: Alt-Steinzeitlicher Kunstsprung, Wettrennen mit drei Beinen (bei einem Paar werden je ein linkes und ein rechtes Bein zusammengebunden), wer spinnt am besten? (es geht um den längsten Faden), Feuerschlagen, Jagen mit Pfeil und Bogen, Zielwurf in der Urgeschichte (als Wurfgeschosse stehen zur Wahl: Stein, Holzkeule, sandgefüllter Ledersack, Trinkhorn oder eine Bronzebeilklinge).




2010-07-04 ; von zero (autor),

azh  

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