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"Poor Things" - und sonst noch ein bisschen

"Poor Things" des britischen Regisseurs wird allgemein als Meisterwerk gehandelt. Momentan läuft er im Kino Lüchow. Ansonsten läuft nichts an Konzerten oder anderen Vergnügungen. Ein paar Tipps fürs Wochenende. 

Viel ist dieses Wochenende wieder mal nicht los - weshalb wir uns entschieden haben, zwei Filme vorzustellen, die zwar völlig unterschiedlich, aber beide einzigartig sind - der eine, weil er uns ein Genie der Kunstgeschichte Edvard Munch näher bringt und der andere, weil er einfach phantastisch ist. In jeglicher Hinsicht.

Im Archiv der unveröffentlichten Texte gibt es schwere Kost. Dort geht es um die Angehörigen von psychisch Kranken wie zum Beispiel Peter Handke, der eine suizidale Mutter hatte oder Leonard Woolf, dem Mann von Virginia Woolf. Das zweite Thema des Abend sind dErkrankungen von ukrainischen Geflüchtetenkindern. FREITAG, 19 Uhr. Groß Heide, Gasthaus Schulz. 

Im Ostbahnhof Dannenberg wird Torsten Schoepe im "Erzähl-Café" über das Wendland-Archiv berichten und zeigen, wie alte Fotos einfach archiviert, digitalisiert und nutzbar gemacht werden können. SAMSTAG, 15.30 Uhr. Dannenberg, Gaststätte "Zum Hannoveraner" (Am Ostbahnhof)

Das wars denn auch schon mit den Veranstaltungstipps jenseits von Kino.

In Platenlaase wird ein Biopic über Edvard Munch gezeigt. Regisseur Henrik Martin Dahlsbakken erzählt hier auf unkonventionelle Weise über dauf eine konventionelle Erzählweise verzichtete - ganz dem radikalen Malstil des Künstlers entsprechend. Der Film wird zwar von der Kritik nicht als unbedingt sehenswert angesehen, wird aber dennoch Munch-Fans Einblicke in das dramatische Leben des traumatisierten, depressiven und doch so genialen Künstlers geben. FREITAG BIS SONNTAG. jeweils 20.15 Uhr. Am Freitag im Original mit Untertiteln.

Ganz anders "Poor Things". "Eine groteske Fabel" (spiegel), "ein phantastisches, wildes, bizarres Ereignis" (Stern), "Viel mehr Kino kann nicht sein" (Süddeutsche), "ein Meisterwerk" (Frankfurter Rundschau). Die Kritiker überschlagen sich vor Begeisterung über dieses ebenso faszinierende wie verstörende Drama.

Die Story: ein Wissenschaftler setzt einer verstorbenen Frau das Gehirn ihres ungeborenen Kindes ein und erweckt sie per Elektroschock wieder zum Erleben. Das Kind im Frauenkörper erkundet ihre Welt, kennt keine gesellschaftliche Konventionen oder Scham. Sie will immer mehr wissen und erleben ("am Leben zu sein ist faszinierend"). Und je erwachsener sie wird, desto mehr will sie das Korsett der Gesellschaft sprengen. Leben will "Bella" - und erleben.

In "Poor things" ist nichts realistisch, die Geschichte nicht, die Personen nicht und auch nicht der Raum, in dem sich alles abspielt. Eine vollkommen künstliche Welt und dennoch voller Leben, Genuss und Abenteuern.

"Poor Things" gewann vergangenes Jahr den Golden Löwen auf den Filmfestspielen in Venedig und ist in elf Kategorien für den Oscar nominiert. FREITAG bis SONNTAG. WENDLAND-KINO.


Foto | Göteborgs konstmuseum (Gothenburg Museum of Art) / Hossein Sehatlou: Dämonen (wie hier ein Vampir) waren immer wieder Thema in Edvard Munchs Werk.




2024-02-08 ; von Angelika Blank (text),
in Lüchow-Dannenberg, 29, Deutschland

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