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Premiere: Aber das Leben geht weiter

Flucht und Vertreibung sorgen seit dem zweiten Weltkrieg immer noch für viele Traumata in deutschen Familien. Karin Kaper und Dirk Szuszies haben sich mit ihrem Film auf sehr persönliche Weise mit dem Thema auseinander gesetzt und erzählen die Schicksale mehrerer Frauen - ein besonderes Kapitel in den deutsch-polnischen Beziehungen.

Ein Film über Heimat, Krieg, über das Überleben in der Fremde, darüber wie die große Geschichte in das Dasein der Menschen hineinblitzt und die Lebensbahnen durcheinanderwirbelt. Kommentarlos kommen die Frauen zu Wort und lassen den Betrachter Anteil nehmen an ihrer subjektiven Sicht der Ereignisse.

Der Film berücksichtigt nicht nur die erschütternden Vorkommnisse in den Kriegswirren bis zur endgültigen Vertreibung der deutschen Familie aus ihrem niederschlesischen Dorf Niederlinde im Sommer 1946. Er wirft auch ein Licht auf die Entwicklungen der Nachkriegszeit sowie spätere Jahrzehnte bis heute.

Dem Schicksal der Deutschen, die später in Bremen und Umgebung eine zweite Heimat fanden, wird das der polnischen Familie gegenübergestellt, die ihrerseits 1940 von der sowjetischen Armee aus Ostgebieten Polens nach Sibirien verschleppt wurde. Nach einer unglaublichen sogar bis Kirgistan führenden Odyssee bekam sie schließlich im Sommer 1945 den Hof der Deutschen zugesprochen. Das ehemalige Niederlinde heißt heute Platerówka und liegt nur 25 km von Görlitz entfernt.

Ein Film, der auch für die Debatte über aktuelle Flüchtlingsströme und Migrationsbewegungen von großer Bedeutung ist! Ein Film, der rein aus dem Blick der betroffenen Frauen Machtmissbrauch und Verletzung elementarer Menschenrechte bewegend veranschaulicht.

Seine Weltpremiere hatte der Film im Mai auf dem Neißefilmfestival in Zittau und Görlitz und fand dort überaus große Zustimmung bei Publikum und Presse.

Karin Kaper und Dirk Szuszies haben "Aber das Leben geht weiter" selbst produziert. Gefördert wurde die Dokumentation mit Mitteln der Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit.

Am 9. September, um 18.15 Uhr hat der Film im Lüchower Kino Alte Brennerei Wendland-Premiere. Karin Kaper sowie ihre Mutter Ilse Kaper, eine der Hauptprotagonistinnen des Films, werden in Lüchow anwesend sein.

Weitere Informationen: www.karinkaper.com




2011-08-10 ; von asb (autor),
in Lüchow (Wendland), Deutschland

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